16. Juni 2017, 11:51 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Auf Initiative des Arbeitskreises „Kultursensible Gesundheitsförderung der PSAG (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Gelsenkirchen) findet am Mittwoch, 21. Juni 2017, ab 9 Uhr im Kulturraum „die flora“ eine Fachtagung zum Thema „Flucht und Trauma – Mut zum Helfen und Handeln“ statt. Es handelt sich um eine Basisveranstaltung für professionell und ehrenamtlich Helfende ohne (trauma-)therapeutische Qualifikation.
Die Ausstellung „Kinderträume“ des Kunstprojektes aus der Arbeit mit zehn syrischen Jugendlichen der „Paritätischen Flüchtlings- und Migrantenberatung“ wird dem Fachtag einen besonderen Rahmen geben.
In den letzten Monaten und Jahren sind viele Menschen aus unsicheren, von Kriegen und Krisen betroffenen Ländern ins Ruhrgebiet gekommen. Männer, Frauen und Kinder mussten mit erschütternden Erlebnissen zurechtkommen, die jenseits der Vorstellungskraft der meisten von uns liegen. Das hilflose Erleben von Trennung, Gewalt, Verlust von Haus und Heimat, Todesangst, Vergewaltigung und Ausbeutung, das Sterben von Angehörigen, Freunden und Freundinnen haben körperliche und seelische Wunden hinterlassen.
Viele Menschen – Ehrenamtliche und Professionelle – haben es zu „ihrer“ Sache gemacht, diesen und anderen traumatisierten Frauen und Männern zu helfen - manchmal bis zur Grenze der eigenen Belastbarkeit oder darüber hinaus. Sie haben enorm viel Wissen, Engagement, Lebens- und Berufserfahrung, Lebensfreude und Optimismus in die psychosoziale Versorgungslandschaft eingebracht und einfach die Ärmel aufgekrempelt, als es nötig war.
Oft fragen diese Helferinnen und Helfer sich, ob es denn „reicht“, was sie den meist schwer belasteten Zuwanderern anbieten können. Ist es „genug“, was sie wissen oder „zu viel“, was sie erwarten? Als der AK „Kultursensible Gesundheitsförderung“ der PSAG über diese Situation nachdachte, wurde schnell klar, dass es auch die Helfenden sind, die dringend qualifizierte Unterstützung und gutes Rüstzeug benötigen.
Genau diese Engagierten sollen gestärkt werden, damit sie sicherer, informierter und zufriedener im Umgang mit traumatisierten Zuwanderern werden. Neben der individuellen Stärkung wird in Gelsenkirchen aber auch eine organisatorische, trägerübergreifende gegenseitige Unterstützung benötigt.
Veranstalter ist die PSAG gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen (Referat Zuwanderung und Integration) in Kooperation mit „Der Paritätische – Selbsthilfe-Kontaktstelle Gelsenkirchen“, der städtischen Gleichstellungsstelle, dem Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie dem Präventionsrat Gelsenkirchen.