21. Dezember 2016, 15:15 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Das QuartiersNetz schaut nur aufs Viertel? Ja, aber nicht nur. Denn die Netzwerkerinnen und Netzwerker aus den einzelnen Quartieren stehen natürlich auch untereinander in Kontakt. Mehrmals pro Jahr kommen sie zum Beispiel stadtübergreifend zusammen, wie etwa Anfang November bei der Jahreskonferenz 2016 des QuartierNETZ. Viele Engagierte kamen dazu ins Hans-Sachs-Haus. Auf der Agenda: Einerseits der aktuelle Stand des Gesamtprojektes, andererseits das praktische Ausprobieren. In fünf Themengruppen wurde zum Beispiel darüber gesprochen, wie man Technikbotschafterin oder Technikbotschafter wird, wie sich Partizipation anschieben lässt oder wie die neue Quartiersplattform funktioniert. Eine gute Gelegenheit, sich einmal umzuhören, was die Menschen im QuartiersNETZ derzeit so umtreibt.
Was ihm beim QuartiersNETZ besonders gut gefällt? Das ist für Peter Stambor aus Schaffrath vor allem die Möglichkeit, Leute zu treffen. „Im QuartiersNETZ treffe ich Schaffrather Bürgerinnen und Bürger, die ich kenne. Aber eben auch welche, die ich nicht aus meiner Nachbarschaft kenne.“ Der erste Kontakt zum Netzwerk kam über seine Nachbarin zustande, jetzt ist er mit seiner Frau regelmäßig dabei und freut sich, sich einbringen zu können. Ein wichtiges Thema für ihn ist in Schaffrath zurzeit der Quartierstreffpunkt. „Wir haben ein Ladenlokal gefunden, das zurzeit umgebaut wird.“ Ein eigens gegründeter Förderverein stemmt das Unterfangen, kümmert sich um Fördergelder, Konzepte und Handwerker. Entstehen soll nicht nur ein Ort für Begegnungen, sondern auch für die Technikbotschafter des QuartiersNETZ sowie Serviceangebote, wie Ingrid Husmann vom Förderverein Schaffrather Mitte verrät. „Wenn alles klappt, können wir Ostern 2017 eröffnen.“
Ein ganz anderes Thema bewegt Rolf Kittler im Quartier Hüllen. Der QuartierNetzwerker ist nicht nur als Technikbotschafter unterwegs, sondern auch in Sachen Demokratie. „Was ist das? Welche Unterscheide zu anderen Ländern gibt es, was für Erfahrungen?“ Er erklärt Zusammenhänge, versucht Ängste zu nehmen und motiviert andere, sich einzumischen. „Die Bürger dürfen keine Angst haben, ihre Politiker anzusprechen, weil sie vielleicht etwas nicht verstehen. Es ist die Aufgabe der Politiker, Dinge so zu sagen, dass die Bürger sie verstehen.“ Selbstverständlich für Kittler, dass auch im QuartiersNetz der Zugang unkompliziert ist. Wer Lust hat, mitzumachen ist jederzeit herzlich willkommen und soll „einfach vorbeikommen“.
Mitmachen ist auch das Stichwort für Christel Gruber aus Buer. Sie ist zur Jahreskonferenz QuartiersNetz in Hans-Sachs-Haus gekommen, um sich über die aktuellen Projektstand zu informieren. Dabei interessieren sie nicht nur die verschiedenen Vorträge, sondern vor allem die Themengruppen, in denen Dinge vertieft und ausprobiert werden können. „Die neue Quartiersplattform hat mir richtig gut gefallen, die werde ich mir genauer ansehen.“ Mit Smartphone und Laptop ausgestattet, zählt sie sich selbst schmunzelnd zu den „Technikbegeisterten“ – und freut sich über die neuen Möglichkeiten vom QuartiesNETZ.