19. August 2016, 11:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Veranstalterin Wiltrud Apfeld und Komponist Michael Em Walter. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Die im vergangenen Jahr gestartete Kammerkonzertreihe wird in diesem Jahr fortgesetzt. Diesmal stehen drei Sonntagskonzerte und ein Konzert für Schulklassen auf dem erneut von dem Gelsenkirchener Komponisten Michael Em Walter konzeptionierten und vom städtischen Kulturraum „die flora“ veranstalteten Programm. Der städtische Musikverein Gelsenkirchen konnte als Kooperationspartner gewonnen werden, unterstützt von der Sparkasse Gelsenkirchen.
Die zweite Staffel der Konzertreihe „Musik erzählt...“ nähert sich einem der Musik innewohnenden Phänomen: der „Verwandlung“. Hören bedeutet, der permanent vollzogenen Verwandlung, der Veränderung auf der Spur zu sein. Nur dann reißt der Musikfaden nicht ab, der ein erstes „Verstehen“ von Musik ermöglicht. Ein musikalischer Grundgedanke wird mitunter nur leicht variiert, vielleicht gedehnt oder gestaucht, in ein neue harmonische Farbe getaucht – und schon erscheint die im Grunde genommen selbe Idee, manchmal urplötzlich, manchmal durch kunstvoll arrangierte Übergänge vorbereitet, in einem ganz neuen Licht – wie verwandelt.
Wie schon im vergangenen Jahr kombiniert die Reihe Standardwerke des klassisch-romantischen Repertoires mit selten gehörten Stücken und mit Musik, die erst vor kurzer Zeit entstanden ist. Die Gesamtheit des Gehörten macht das Alte neu erfahrbar und bindet das Neue ein in eine Tradition, die wir die Musikgeschichte nennen. Michael Em Walter wird jeweils das Programm des Abends im Gespräch mit den Aufführenden vorstellen.
Ludwig van Beethoven bezeichnete den letzten Satz seines berühmten Gassenhauer-Trios als eine Abfolge von „Variationen“ eines zu seinen Lebzeiten berühmten Schlagers. Noch heute wirken die von ihm vorgenommenen Veränderungen phänomenal. Schon in diesem Frühwerk zeigt sich Beethoven als Verwandlungskünstler erster Güte, in Gelsenkirchen zum Auftakt der Reihe am 4. September erstklassig vorgestellt von Jens Singer und Julia Polziehn sowie einem Pianisten, der kurzfristig für den erkrankten Michael van Krücker einspringen wird.
Wie George Enescu den unüberhörbaren Einfluss der französischen Musik seiner Zeit nutzt, um ihn in seine ureigene Musiksprache zu fassen, das kann beim Konzert von Rainer Maria Klaas mit einem Streichquartett der Neuen Philharmonie Westfalen bestaunt werden. Beim Konzert am 9. Oktober steht auch eine Uraufführung von Michael Em Walter auf dem Programm. Neben dem Pianisten sind István Karácsonyi (1. Violine), seit 2001 1. koordinierter Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen, Nicola Borsche (2. Violine) seit 1996 bei der Neuen Philharmonie Westfalen sowie Wojciech Michalski (Viola) und Walter Gödde (Violoncello), beide schon seit 1989 Mitglieder des Orchesters, zu hören.
Das diesjährige Motto stammt aus einem Werk des zeitgenössischen Komponisten Stefan Heucke. Seine „Verwandlungen“ kommen gespielt von Shaghajegh Nosrati, die jüngst in New York begeistert hat, beim letzten Konzert am 6. November 2016 zur Aufführung. Pianistin und Komponist kommen aus der Nachbarstadt Bochum zum Konzert nach Gelsenkirchen.
Die Konzerte beginnen jeweils um 17 Uhr im Kulturraum „die flora“ (GE-Zentrum, Florastr. 26). Eintrittskarten sind zu einem Preis von 12 € (ermäßigt 10 € für Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, GE-Pass-Inhaber/innen, Ehrenamtskarten-Inhaber/innen nach Vorlage des Ausweises; Begleitperson für Schwerbehinderte kostenfrei) im Vorverkauf bei der Stadt- und Touristinfo im Hans-Sachs-Haus erhältlich, ebenso wie eine Festivalkarte für alle drei Konzerte für 28 € (ermäßigt 24 €). Reservierungen können über (0209) 169-9105 direkt bei der flora erfolgen.