01. August 2012, 09:08 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
2011
In „Sherlock Holmes, Spiel im Schatten" ist nicht viel Platz für schöngeistige Betrachtungen.
Es geht vielmehr gleich mit Krawall los. Überall in Europa geschehen Attentate und allein Holmes kommt darauf, dass sie von einem einzigen Mann organisiert werden, Professor Moriaty.
Natürlich wird Holmes ihn an der Ausführung seines schurkischen Plans hindern und natürlich wird sein Gefährte Dr. Watson ihm zur Seite stehen. Dumm nur, dass der grade seine Hochzeit plant...
Als Guy Ritchie vor einigen Jahren die Figur des Sherlock Holmes wieder zum Leben erweckte, ging ein Ruck durch die Kinowelt. Nichts war mehr übrig von der angeblich schon verstaubten Romanfigur.
Dieser Sherlock Holmes säuft wie ein Loch, prügelt sich und ist in höchstem Maße skrupellos und misanthropisch. Eigentlich erstaunlich, dass es so viel Spaß macht, ihn bei seinen Abenteuern zu beobachten. So ist es auch in „Spiel der Schatten". Schnelle Schnitte, spritzige Dialoge und ein guter Soundtrack nehmen den Zuschauer so in Anspruch, dass er kaum Zeit hat, über die Handlung nachzudenken. Schade eigentlich, denn die ist auch gut. Einziger Schwachpunkt des Films sind die Szenen bei den Zigeunern, bei denen ich mir nicht ganz sicher war, warum sie so unbedingt im Film sein mussten. Noomi Rapace ist ein Blickfang, keine Frage, aber ich würde sie jederzeit gegen mehr Szenen von Holmes Bruder Mycroft eintauschen. An Humor lässt der Film nichts zu wünschen übrig, so dass Liebhaber des ersten Teils auch hier ihre Freude haben werden.
Iris Jockschat
DVD She
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