Eine neue Erinnerungsorte-Tafel für ein Gelsenkirchener Opfer des NS-Krankenmordes wurde am 19. November 2025 durch Bezirksbürgermeister Thomas Fath eingeweiht.
Die Tafel informiert über den Lebens- und Leidensweg von Elli Goldbeck an ihrem Wohnhaus in der Rheinelbestr. 18. Sie gehörte zu den Opfern des systematischen Krankenmors des NS-Regimes.
Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten unter der Tarnbezeichnung „Aktion T4“ mehr als 200.000 Menschen, deren Leben aufgrund ihrer Erkrankung als „unwert“ galt. Die Gelsenkirchenerin Elli Goldbeck wurde 1935 mit der Diagnose „Schizophrenie“ in die Provinzial-Heilanstalt Lengerich eingewiesen. Dort wurde sie 1938 zwangsweise unfruchtbar gemacht, und drei Jahre später wurde sie in einer Gaskammer der Tötungsanstalt Hadamar ermordet.
Das ISG hat die Tafel in Zusammenarbeit mit Dr. Jörg Wittenhaus von der LWL-Klinik in Lengerich entwickelt, der ebenso wie Stephan Bögershausen, Leiter der Arbeitsgruppe Lengericher Gedenkpfad, an der Einweihung teilnahm.
Der Lengericher Gedenkpfad entstand aus einer Initiative der Mitarbeiterschaft der LWL-Klinik Lengerich und erinnert seit 2017 an die Opfer der staatlich organisierten Krankenmorde während der Zeit des Nationalsozialismus.