Lesung, 17. Februar 2021, 18:00 Uhr, Online
Homophobie und Kriminalisierung von Homosexuellen haben eine lange Geschichte. Im Nationalsozialismus waren etwa 10.000 homosexuelle Männer in Konzentrationslagern inhaftiert, die Hälfte von ihnen wurde ermordet. Lesbische Frauen wurden zwar nicht aufgrund ihres Begehrens verfolgt, aber als „Asoziale“ ins Konzentrationslager gesteckt. Und auch nach 1945 setzten sich die Verfolgung und Stigmatisierung von Homosexuellen fort. In der Erinnerungskultur über die Konzentrationslager waren schwule und lesbische Häftlinge und deren Erfahrungen lange ein Tabu. Und doch gab es sie, wie eine Projektgruppe mit polnischen und deutschen Forschenden eindrücklich beschrieben hat.
Warum die Nazis sexuelle Minderheiten verfolgten – und warum vieles in der Forschung bis heute nicht beachtet wurde, ist das Thema einer Online-Veranstaltung der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ mit Lutz van Dijk.
Der 1955 in Berlin geborene deutsch-niederländische Schriftsteller wird aus dem Buch "Erinnern in Auschwitz - auch an sexuelle Minderheiten" lesen. Anschließend gibt es die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion.
Lutz van Dijk war Lehrer in Hamburg und später Mitarbeiter des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam. Er lebt seit 2001 in Kapstadt/Südafrika, wo er sich als Mitbegründer der Stiftung HOKISA (Homes for Kids in South Africa) für von HIV/Aids betroffene Kinder und Jugendliche einsetzt.
Interessierte Menschen melden sich bitte per E-Mail unter isg@gelsenkirchen.de an. Am Tag der Veranstaltung erhalten Sie ebenfalls per E-Mail die Zugangsdaten. Eine Teilnahme über Browser ist möglich.
Die Online-Veranstaltung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ statt.
Bis auf weiteres sind alle Präsenzveranstaltungen abgesagt.
Dieser Termin ist kostenfrei.