Seit der Weimarer Reichsverfassung ist die „Freiheit von Wissenschaft und Lehre“ an den Universitäten rechtlich verankert. Doch immer wieder stellt sich die Frage, wie frei und unabhängig die Universitäten wirklich sind. Besonders brisant ist diese Frage für die Zeit des Nationalsozialismus. Die Situation an der Universität Münster wurde vor allem in den ersten Jahren nach der sogenannten „Machtergreifung“ von verschiedenen Parteiorganisationen und dem zuständigen Ministerium als politisch schwierig eingestuft. Dies lag jedoch nicht daran, dass es an der Universität Widerstand gegen den Nationalsozialismus gegeben hätte, sondern vielmehr an dem großen Interesse des Gauleiters Alfred Meyer, dessen politische Karriere in den späten 1920er-Jahren in Gelsenkirchen startete. Der Vortrag zeigt auf, wie sich diese Einmischungsversuche an der Universität bemerkbar machten und wie die Spitzen der Hochschulverwaltung – die Rektoren und Kuratoren – mit der Gauleitung interagierten.
Vortrag: Dr. Kristina Sievers
Dieser Termin ist kostenfrei.