18. Dezember 2025, 13:28 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Auf dem Bild v.r.: Helena Schneppendahl, Projekt: Erinnerungskultur der Gesamtschule Berger Feld, Mario Sommerfeld, Schulleiter der Gesamtschule Berger Feld, Patrick Hoffmann-Schmitt, Projekt: Erinnerungskultur der Gesamtschule Berger Feld, Anne Heselhaus, Stadträtin und Bildungsdezernentin der Stadt Gelsenkirchen, Dr. Daniel Schmidt, Leiter des Instituts für Stadtgeschichte Gelsenkirchen und Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen - Gerd Kaemper
Seit September ist die Wanderausstellung „Langemarckstraße. Missbrauchte Geschichte oder Gemeinsames Gedenken?“ in Gelsenkirchen zu Gast. In den letzten acht Wochen machte sie Station in der Gesamtschule Berger Feld, bevor sie im neuen Jahr weiterwandern wird.
Die Geschichtsausstellung ist Teil eines Erinnerungs- und Friedensprojekts der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle, des In Flanders Fields-Museums Ypern und der University of Kent. Sie klärt über Entstehung und Auswirkungen des „Langemarck“-Mythos aus dem Ersten Weltkrieg auf, insbesondere auch über dessen Bedeutung in der NS-Zeit. Sie besucht Städte, in denen es, wie in Gelsenkirchen, auch heute noch „Langemarckstraßen“ gibt. Bislang war sie u.a. in Bad Wildungen, Bremen, Eschwege und Koblenz zu sehen.
Mit „Langemarck“ verbindet sich eine folgenreiche Propagandalüge aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die von den Nationalsozialisten zum Staatskult erhoben wurde. Heute dagegen ist „Langemarck“ Ansatzpunkt für ein Erinnerungs-und Friedensprojekt der Gemeinde Langemark-Poelkapelle, des In Flanders Fields-Museums Ypern und der University of Kent. Verschiedene deutsche Städte haben sich diesem Vorhaben mittlerweile angeschlossen, so auch Gelsenkirchen.
Die Wanderausstellung klärt über Entstehung und Auswirkungen des „Langemarck“-Mythos auf, insbesondere auch in der NS-Zeit. Sie besucht Städte, in denen es, wie in Gelsenkirchen, auch heute noch „Langemarckstraßen“ gibt. Bislang war sie u.a. in Bad Wildungen, Bremen und Eschwege zu sehen, nächste Station nach Gelsenkirchen ist Koblenz.
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld haben zwei Schautafeln erarbeitet, mit denen sie die Ausstellung ergänzen. Sie informieren über die Bedeutung von Propagandalügen und Fake News in der Geschichte. Hintergrund dieses Engagements ist eine Erinnerungsorte-Tafel, die in der Gelsenkirchener Langemarckstraße seit 2016 über die Geschichte dieses Straßennamens aufklärt. Sie wurde durch das Friedensprojekt der Schule gemeinsam mit dem Institut für Stadtgeschichte entwickelt.
„Die Erweiterung der Ausstellung und ihre Einbindung in aktuelle Unterrichtsprojekte zeigt, wie hervorragend die Bildungspartnerschaft zwischen der Gesamtschule Berger Feld, dem Institut für Stadtgeschichte (ISG) und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge funktioniert. Ich freue mich sehr, dass aus dieser Zusammenarbeit immer wieder wichtige friedenpädagogische Impulse entstehen“, so Gelsenkirchens Bildungsdezernentin Anne Heselhaus.
Der Schulleiter der Gesamtschule, Mario Sommerfeld, betonte: „Die Relevanz von Geschichte muss in jeder Generation neu erarbeitet werden. Die Beschäftigung mit Propaganda und Fake News in der Geschichte schaffen Aufmerksamkeit für die heutige Beeinflussung durch Akteure aus Politik und Medien, denen die Schülerinnen und Schüler nun etwas vorbereiteter entgegentreten können.“ Er verband dies mit einem großen Dank an den Leiter des schulischen Projekts Erinnerungskultur, Geschichtslehrer Patrick Hoffmann-Schmitt, der ergänzte: „Wir werden auch zukünftig weitere Projekte mit dem ISG durchführen, um die Erinnerungen in der Gesellschaft aufrecht zu erhalten.“
Im Jahr 2026 wird die Ausstellung noch in Freiburg, Dormagen, Oberhausen, Münster und zuletzt in der belgischen Hauptstadt Brüssel zu sehen sein.