31. Oktober 2025, 18:16 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Zum Zapfenstreich beim Ausscheiden aus dem Bundeskanzleramt erklingt traditionell das Orchester der Bundeswehr. Für Karin Welge hat der Chor der Grundschule an der Georgstraße den Abschied aus ihrem Amt als Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin untermalt. Die Kinder sangen - natürlich – das Steigerlied, „Die Gedanken sind frei“ und „Ich schenk dir einen Regenbogen“. Den bekam die Oberbürgermeisterin dann auch tatsächlich überreicht, denn die Kinder hatten ein Bild mit einem Regenbogen gemalt. Ein ganz besonderer Zapfenstreich eines Chores, der zur Adventszeit oft im Hans-Sachs-Haus zu Gast war.
Dem Aufruf des Personalrats sich am Freitag, 31. Oktober, gebührend von ihrer obersten Chefin an ihrem letzten Arbeitstag zu verabschieden, folgten zahlreiche Beschäftigte, die sich im Atrium des Hauses versammelt hatten. Der Personalratsvorsitzende Olaf Meulenberg betonte in seiner Rede die stets gute Zusammenarbeit zwischen der Stadtspitze und der Personalvertretung, getragen von dem gemeinsamen Wunsch, auch unter schwierigen Bedingungen bestmöglich für die Bürgerinnen und Bürger zu arbeiten. „Ihr seid das Rückgrat der Stadt“, stellte die Verwaltungschefin zum Abschluss fest.
So wurde der Oberbürgermeisterin ein Abschied bereitet, der ihr sichtlich und hörbar schwerfiel, an die Kinder gewandt sagte sie: „Macht weiter so, werdet größer, werdet stärker, und lasst euch nie entmutigen. Schön, dass ihr da wart.“ Als Abschiedsgeschenk überreichte sie ein großes Netz voller Fußbälle.
Am späten Nachmittag war es schließlich so weit: Karin Welge übergab Andrea Henze im Dienstzimmer des Hans-Sachs-Hauses die Amtskette, das Goldene Buch der Stadt sowie die Ratsglocke. Andrea Henze wird am 1. November die Amtsgeschäfte als Oberbürgermeisterin übernehmen.
Zuvor war Andrea Henze rund drei Jahre lang Vorstand für Arbeit, Soziales und Gesundheit der Stadt Gelsenkirchen. Sie bringt zudem weitere Kenntnisse und Erfahrungen mit, die von ihrer Ausbildung bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen über Tätigkeiten in der Wirtschaftsförderung und im Jobcenter reichen. Daher ist es nicht überraschend, dass Karin Welge sagte: „Ich weiß die Stadt Gelsenkirchen bei Andrea Henze in guten Händen.“
Die neue Oberbürgermeisterin bedankte sich bei Karin Welge für die enge Zusammenarbeit der letzten Jahre. Vor allem aber dankte sie für das tragfähige Fundament, auf das sie ein starkes Gelsenkirchen bauen möchte. „Bei meinem Aufstiegsplan für Gelsenkirchen ist das Thema Bildung eines der wichtigsten. Gerade hier hat Karin Welge zum Beispiel mit dem Baubeginn des Bildungs- und Innovationscampus, aber auch beim Städtebau oder der Wirtschaftsförderung, bereits Akzente gesetzt. Aber auch beim Thema Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung ist in den letzten Jahren vieles aufgebaut worden, was ich weiter ausbauen will“, so Andrea Henze.
Doch bevor es richtig losgehen kann, müsse es im Rat der Stadt eine handlungsfähige Mehrheit geben, betont Andrea Henze. Sie ist sich aber sicher: „Die demokratischen Parteien sind sich ihrer großen Verantwortung bewusst.“