30. Oktober 2025, 16:05 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
	Das Zusammenspiel von Form, Raum und Farbelementen spielt die Hauptrolle in den Werken der Gelsenkirchener Künstlerin Sabine Leichner-Heuer, die bis 2024 zehn Jahre lang als 1. Vorsitzende des Bundes Gelsenkirchener Künstler (BGK) wirkte. Winzig kleine Quadrate und feine Linien als wiederkehrende Muster ziehen sich als verbindendes Element durch die aktuelle Werkserie, die sie nun im Rahmen von OB art 10 im Hans-Sachs-Haus zeigt.
Für die scheidende Oberbürgermeisterin Karin Welge ist es der perfekte Abschluss der Ausstellungsreihe, die sie hier nach ihrem Amtsantritt vor fünf Jahren ins Leben rief, um Kunstschaffenden aus Gelsenkirchen ein Forum zu bieten. „Ich kann jetzt – nach zehn sehr unterschiedlichen Ausstellungen - an meinen zehn Fingern abzählen, wie vielfältig und wie unterschiedlich die Kunstszene von Gelsenkirchen ist. Wir hatten bei OB art schon Nacht-Fotografien, riesige Käfer-Grafiken, abstrakte und sehr figurative Malerei, politisch aufgeladene Werke und minimalistische Kunst hier an den Wänden. Jede Werkserie hat auf ihre Weise ihre Spuren hinterlassen“, erzählte die Oberbürgermeisterin bei der Eröffnung der aktuellen Ausstellung.
 
Künftig wird ihre Nachfolgerin Andrea Henze in den kommenden sechs Monaten bei ihrer Arbeit auf die minimalistischen Werke von Sabine Leichner-Heuer blicken.
„Diese Werke verbindet, dass sie Räume in den Mittelpunkt stellen, und zwar ganz unterschiedliche: offene und geschlossene Räume, konkrete Räume und solche, die es nur im Kopf gibt“, erklärte die Künstlerin Sabine Leichner-Heuer, deren Werke von der OB art-Jury mit Julia Höner (Leiterin des Kunstmuseums Gelsenkirchen), Ulrich Daduna (1. Vorsitzender des Kunstvereins Gelsenkirchen e. V.), Gordana Djukic, (1. Vorstandsvorsitzende des Bundes Gelsenkirchener Künstler e.V.) sowie Andrea Lamest (Leiterin des Referats Kultur) ausgewählt worden waren.
Minimalistisch sind ihre Arbeiten, die mal mit blauen Farbflächen auf langen Papierbahnen die Wände zieren, mal als filigrane Draht-Installation im Raum schweben – oder zu Objekten aus Farbe, Leinwand und Drahtgeflecht verwoben wurden. Als Inspirationsquelle diente unter anderem der Song „The Soul Cages“ von Sting. Eine Grundidee, die sie stetig weiterentwickelt hat: „Diese Drahtgeflechte stehen symbolisch für Käfige, in denen man gefangen sein kann, ob bewusst oder unbewusst. Die schwarz gefärbten symbolisieren dystopische Zustände, die weiß gefärbten jene Käfige, denen man sich nicht bewusst ist – wie etwa Ängste, in denen man gefangen ist. Und die goldenen Käfige sind jene, nach denen man sich erst gesehnt hat, und denen man dann nicht mehr entkommt“, erläuterte die Gelsenkirchenerin, die in weiteren Gemälden ein goldenes Kalb oder eine goldene Kartoffel in den Mittelpunkt stellt.
Damit lädt sie dazu ein, darüber nachzudenken, was im Leben wirklich wertvoll und wichtig ist. Ein Leitmotiv, das hervorragend zum Konzept von OB art passt.
Die Ausstellung mit Werken von Sabine Leicher-Heuer ist bis zum 30. April 2026 jeweils zu den Öffnungszeiten des Hans-Sachs-Hauses an der Ebertstraße 11 in 45879 Gelsenkirchen zu sehen, eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Ansprechpartnerin ist Jessie Westphal, die telefonisch unter +49 (209) 169-2991 und per E-Mail an jessie.westphal@gelsenkirchen.de zu erreichen ist.