18. September 2025, 15:31 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Im Jahr 1943 wurden während der nationalsozialistischen Diktatur im Jahr 1943 Gelsenkirchener Sinti und Roma ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Gemeinsam mit Landesverband Deutsche Sinti NRW e.V. Gelsenkirchen lädt die Stadt Gelsenkirchen dazu ein, der Opfer der Deportation nach Auschwitz zu gedenken.
Am Montag, 22. September, um 17 Uhr werden Gelsenkirchens Bürgermeisterin Martina Rudowitz und Moritz Winter vom Landesverband Deutscher Sinti NRW e.V. Gelsenkirchen an die Deportation und ihre Opfer erinnern. Ort des Gedenkens ist der Rosa-Böhmer-Platz gegenüber dem Hans-Sachs-Haus.
Rosa Böhmer wurde am 22. September 1933 in Gelsenkirchen-Schalke geboren. Sie und ihre Familie gehörten der Minderheit der Sinti an. Am 10. März 1943 wurde die damals neunjährige Rosa mit ihrer Mutter und ihren acht Geschwistern vom Lagerplatz an der Gelsenkirchener Reginenstraße (heute Betriebshof der BOGESTRA an der Stadtgrenze Herne), auf dem die Sinti zwangsweise lebten, abgeholt. Zusammen mit 61 Menschen mussten sie in einen Zug steigen, der sie nach Auschwitz deportierte. Wenige Monate später war die Familie Böhmer ausgelöscht.
Die Geschichte von Rosa Böhmer steht stellvertretend für das Schicksal von geschätzten 500.000 Sinti und Roma – Männer, Frauen und Kinder – im Deutschen Reich, die unter dem Rassenwahn der Nationalsozialisten litten, die deportiert wurden und im Vernichtungslager starben.
An Rosa Böhmer erinnert seit 2020 der Rosa-Böhmer-Platz in Gelsenkirchen. Über ihr Schicksal und das ihrer Familie informiert eine Erinnerungsorte-Tafel des Instituts für Stadtgeschichte.