16. Juni 2025, 16:21 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
KI für Kommunen. Bildrechte: Tumisu | Pixabay
Wie lässt sich Künstliche Intelligenz sinnvoll im kommunalen Alltag einsetzen? Genau diese Frage will URBAN.KI beantworten – gemeinsam mit Städten, Landkreisen und Forschungspartnern entstehen aktuell erste praxisnahe Prototypen, die Herausforderungen in den Bereichen Klimaanpassung, Mobilität, Energie und digitale Teilhabe angehen sollen.
Seit Dezember 2024 arbeitet die KI-Initiative URBAN.KI mit Kommunen und Forschungspartnern daran, KI-Lösungen für Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und demografische Veränderungen zu entwickeln. Die Initiative wurde von der Stadt Gelsenkirchen initiiert und ist im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities entstanden, die durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert werden. Im Fokus von URBAN.KI stehen Anwendungen für die Stadtplanung, die Verkehrssteuerung, den Umwelt- und Klimaschutz, die Gebäudeverwaltung, den Bevölkerungsschutz sowie die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen – begleitet von sicherem Datenmanagement, hohen Datenschutzstandards und zuverlässiger IT-Sicherheit.
Vielfältiger Einsatz in Kommunen
Ein besonderer Fokus liegt auf der intelligenten Nutzung von Geodaten und Luftbildern. Der Kreis Unna arbeitet hier an einer universellen KI-Plattform, die Luftbilder automatisiert auswertet und so Kommunen dabei unterstützt, Entscheidungen datenbasiert und unabhängig von externen Dienstleistern zu treffen. Im Kreis Recklinghausen entsteht parallel ein System, das versiegelte Flächen, Gründächer und Solaranlagen per KI klassifiziert. Ziel ist es, Klimaschutzmaßnahmen gezielter steuern und Flächen effizienter managen zu können. Auch die Mobilität wird neu gedacht: Der Landkreis Osnabrück testet einen On-Demand-Verkehr, der mithilfe von KI-Betriebsdaten besser an die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst werden soll.
Weitere Projekte widmen sich der kommunalen Energiewende, etwa im Landkreis Wittmund, wo eine KI-gestützte Energieberatung die Vielzahl an Bürgeranfragen rund um Energie und Klimaschutz schneller und automatisiert beantworten soll. In Schwerte wird unter dem Namen „AirGuardAI“ ein System entwickelt, das im Katastrophenfall etwa bei Bränden oder Chemieunfällen Schadstoffausbreitungen vorhersagt und Einsatzkräfte gezielt unterstützt. Für mehr digitale Inklusion sorgt ein KI-basierter Chatbot in Leipzig, der städtische Informationen barrierefrei und leicht zugänglich macht.
KI für alle dank Open Source
URBAN.KI zeigt, wie vielseitig KI als kommunales Werkzeug eingesetzt werden kann – von Klimaschutz über Mobilität bis hin zur Bürgerinformation. Alle Anwendungen werden Ende 2025 als Open Source bereitgestellt, um den Zugang zu Künstlicher Intelligenz für alle Städte und Landkreise bundesweit zu erleichtern. Wer sich einbringen möchte, kann sich über die Arbeits- und Entwicklungsgemeinschaften direkt beteiligen und gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten.