21. Juni 2022, 14:06 Uhr | GELSENWASSER AG
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Die Hauptversammlung der GELSENWASSER AG fand heute erneut virtuell statt. „Aufgrund unserer strikten Vorsorgemaßnahmen sind wir gut durch das erste volle Corona-Jahr 2021 gekommen“, so der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters. „Wir konnten unsere Beteiligungen und damit unser Infrastrukturgeschäft deutlich ausbauen. Sehr wichtig ist uns die nachhaltige Stärkung der Wasser-Infrastruktur, um dauerhaft eine sichere und qualitativ gute Versorgung auch mit Blick auf die deutlichen Klimaveränderungen zu gewährleisten. Aktuell stellt die Energiemarktlage zusammen mit weiteren Auswirkungen des schrecklichen Ukraine-Kriegs eine große Herausforderung dar.“
Den Bereich der industriellen Energie- und Wasserversorgung hat Gelsenwasser mit der Beteiligung an der Infrareal-Gruppe (Hauptsitz Marburg) ausgebaut. Das Industriegeschäft ist seit Langem Teil der Weiterentwicklung bei Gelsenwasser: „Seit 20 Jahren sind wir mit der AWS in der industriellen Abwasserentsorgung tätig. Seit 2013 gehört die CPG in Bitterfeld-Wolfen mit sehr erfolgreicher Entwicklung zum Konzern. Im Rahmen der Beteiligungsentwicklung streben wir weiteres Wachstum in unserem strategischen Geschäftsfeld Industrieparks an, d. h. in der industriellen Infrastruktur wie der Energie- und Wasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung solcher Standorte“, so Deters. Das Abwassergeschäft wurde gestärkt durch den Erwerb einer Beteiligung an dem langjährig am Markt etablierten Bau- und Installationsunternehmen Instal Warszawa S.A. in Polen. Die Akquise einer Beteiligung an der Physec GmbH (Bochum) stärkt das Kompetenzprofil der Gelsenwasser-Gruppe im Bereich der immer wichtiger werdenden Cyber-Security für kritische Infrastrukturen.
„Gelsenwasser investiert weiterhin umfangreich in die Wasser-Infrastruktur, in diesem Jahr rd. 30 Millionen Euro (inkl. IT- und Verwaltungsleistung für diesen Bereich). Dies dient auch der Klimaresilienz der Wasserversorgung“, erläutert Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider. Ein Beispiel ist der Bau einer neuen Trinkwasser-Transportleitung zwischen Beckum und Oelde. Die Leitung soll das Gelsenwasser-Rohrnetz mit dem Netz unserer Tochter Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH (VGW) verbinden. Die trockenen Sommermonate der Vorjahre haben deutlich gemacht, dass in Spitzenzeiten die Kapazitätsgrenzen der Wasserförderung in der Region erreicht wurden. Mit der neuen Leitung wollen wir die nachhaltige Versorgung mit Trinkwasser im VGW-Netz durch Wasser aus den Wasserwerken an der Ruhr langfristig sichern.
Die derzeitige schwierige Energiemarktlage vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat auch bei Gelsenwasser Auswirkungen auf den Energievertrieb. Dazu Deters: „Wir wollen unsere Kunden in dieser schwierigen Lage bestmöglich begleiten. Wir sind aufgrund der aktuellen Situation gezwungen, alle Kundenverträge anzupassen. Dies sind absolut notwendige preisliche Anpassungen, Preisgarantien können wir im heutigen energiewirtschaftlichen Umfeld nicht mehr geben. Interessenten können wir seit Monaten keine wirtschaftlichen, attraktiven Angebote machen.“ Die Gelsenwasser Energienetze GmbH (GWN) bereitet sich intensiv auf betriebliche Maßnahmen vor, die im Rahmen des Notfallplans Gas bei Bedarf umgesetzt werden müssen.