Geschäftsjahr 2021 der Sparkasse
Wertpapiere im Aufwind bei der Geldanlage
10. März 2022, 16:52 Uhr | Sparkasse Gelsenkirchen
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Vorstand der Sparkasse Gelsenkirchen: Michael Klotz, Stephanie Olbering, Bernhard Lukas (v.l.n.r.). Bildrechte: Sparkasse Gelsenkirchen
Als verlässlicher Finanzpartner begleitete die Sparkasse ihre Kundinnen und Kunden durch das zweite Jahr der Corona-Pandemie. Dabei verzeichnete das Kreditinstitut einen Boom bei Wertpapieren, eine weiterhin starke Nachfrage nach Baufinanzierungen sowie deutliche Zuwächse bei der Nutzung digitaler Dienstleistungen.
Positive Entwicklung im Kundengeschäft
Sowohl im Kreditgeschäft als auch bei den Kundeneinlagen weitete die Sparkasse Gelsenkirchen das Geschäftsvolumen aus: Der Bestand an Kundenkrediten stieg auf 2,1 Mrd. Euro (+ 0,8 %), die Summe der Kundeneinlagen wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % auf 3 Mrd. Euro. Mit einer Bilanzsumme von rund 3,8 Mrd. Euro (+ 7,3 %) festigte die Sparkasse ihre Position als größtes Kreditinstitut Gelsenkirchens. „Trotz des schwierigen Umfelds durch Corona konnten wir dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein gutes Ergebnis erzielen“, so Bernhard Lukas, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Gelsenkirchen: „Wir blicken recht zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr zurück, in dem sich unser Geschäftsmodell bewährt hat, das auf Nähe und qualifizierte Beratung setzt.“ Das bestätigten auch unabhängige Tester verschiedener Marktforschungsinstitute: Zum sechsten Mal in Folge erhielt die Sparkasse Gelsenkirchen 2021 das Siegel „Beste Bank vor Ort“ von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung. Auch Focus-Money attestierte beste Beratungs- und Servicequalität bei Privat- und Geschäftskunden.
Geldanlage: Wertpapiere im Blickpunkt
Im guten Börsenjahr 2021 haben die Kundinnen und Kunden der Sparkasse deutlich mehr Wertpapiere gekauft als verkauft: Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr betrug rund 37 Prozent. Die Depotbestände stiegen um rund 18 Prozent, die Zahl der Depots um 10 Prozent auf 17.552. Für Vorstandsmitglied Stephanie Olbering war das keine Überraschung: „In Zeiten von Nullzinsen und Inflation suchen die Anlegerinnen und Anleger Rendite-Alternativen.“ Dabei setzten die Kundinnen und Kunden im Jahr 2021 mit einem Anteil von über 56 Prozent vor allem auf Investmentfonds, aber auch auf die Aktien-Direktanlage. Eine große Rolle spielten Wertpapiersparpläne mit einem Plus von fast 46 Prozent, die den Vermögensaufbau schon mit kleinen monatlichen Beiträgen ermöglichen. Auch das Thema „nachhaltige Geldanlage“ stößt auf immer größeres Interesse. „Jeder fünfte neu in Wertpapiere investierte Euro entfiel 2021 auf eine solche Anlageform“, so Stephanie Olbering. Gefragt waren auch die Leistungen der Sparkassentochter S-Private Banking Gelsenkirchen GmbH, die sowohl bei der Anzahl betreuter Kundinnen und Kunden als auch beim Anlagevolumen deutliche Zuwächse erzielte.
Viel Geld wird zinslos auf Konten „geparkt“
Beim Sparen auf Konten setzte sich ein Trend der letzten Jahre fort: Die Sparerinnen und Sparer wollen sich in zinslosen Zeiten nicht langfristig binden und belassen Geldeingänge und fällige Einlagen zunehmend auf dem Girokonto. Die kurzfristigen Geldanlagen machen inzwischen schon über 70 Prozent der Gesamteinlagen bei der Sparkasse Gelsenkirchen aus. „Wir sind zwar dankbar für das Vertrauen, das die Sparerinnen und Sparer auch in diesen schwierigen Zeiten in ihre Sparkasse haben“, unterstrich Stephanie Olbering, „aber es gibt sicher bessere Strategien für die Zukunftsvorsorge. In die Beratung für ein umfassendes Finanzkonzept beziehen wir daher insbesondere Wertpapiere und Sachwerte ein, um unseren Kundinnen und Kunden auch in zinslosen Zeiten sinnvolle Anlageperspektiven zu bieten.“
Kreditgeschäft: Lage der Unternehmen hat sich entspannt
Das Kreditvolumen lag im Bereich gewerblicher Finanzierungen mit 1,3 Mrd. Euro ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Beginn der Pandemie stellte sich die wirtschaftliche Lage der heimischen Unternehmen 2021 insgesamt entspannter dar. „Einige Branchen waren weiterhin stärker betroffen, aber ein Großteil der Unternehmen hat sich inzwischen besser auf die Auswirkungen der Pandemie einstellen können“, so Bernhard Lukas. Der Bedarf an Corona-Förderkrediten ging zurück: Wurden 2020 noch rund 56 Mio. Euro von Unternehmen und Selbstständigen in Anspruch genommen, waren es 2021 nur noch 8,2 Mio. Euro.
Bei den Privaten wuchs das Kreditvolumen um 2,5 Prozent auf rund 718 Mio. Euro. „Der Zuwachs bei den Konsumentenkrediten (plus 5,4 Prozent auf rund 79 Mio. Euro) deutet auf eine steigende Konsumfreude hin“, resümierte Bernhard Lukas.
Treiber im Kreditgeschäft: die Immobilienfinanzierung
Das Neugeschäft bei Baufinanzierungen ist deutlich gewachsen (plus 16,6 Prozent auf 190 Mio. Euro). „Die Nachfrage nach Immobilien ist groß, aber auch für die Sanierung von Bestandsimmobilien werden zunehmend Mittel aufgenommen“, so Stephanie Olbering. „Angesichts drastisch steigender Baukosten und möglicher Leitzinserhöhungen sollten Bauwillige sich das derzeit noch günstige Zinsniveau auf lange Sicht sichern“, riet die Sparkassendirektorin und verwies auf ein entsprechendes Sonderkreditprogramm der Sparkasse. Zur langfristigen Sicherung niedriger Zinsen komme auch das Bausparen ins Spiel. Das haben die Kundinnen und Kunden der Sparkasse im vergangenen Jahr erkannt: 2021 lag die Bausparsumme um rund 32 Mio. Euro beziehungsweise 41,2 Prozent höher als im Vorjahr. Ein gutes Ergebnis erzielte auch die Sparkassentochter S-Versicherungs- und Immobilien-GmbH bei der Vermittlung von Immobilien. Hier traf im letzten Jahr eine anhaltend hohe Nachfrage auf ein knappes Angebot.
Sprunghafter Anstieg bei Online-Nutzung und Telefonberatung
„Die Nutzung digitaler Angebote und telefonischer Serviceleistungen hat im zweiten Pandemiejahr nochmals spürbar zugenommen“, berichtete Vorstandsmitglied Michael Klotz: „Im Kunden-Service-Center, unserer Telefon-Hotline, waren die Auswirkungen von Corona quasi hörbar.“ So stieg die Anzahl der Anrufe noch einmal um 26 % gegenüber 2020 auf rund 125.000. Für Beratungsgespräche auf Distanz, aber mit Blickkontakt hat die Sparkasse 2021 die Videoberatung eingeführt. Ebenfalls neu im Angebot ist seit 2021 der Apple Business Chat für die schnelle Klärung von Fragen mit der Sparkasse – per Textnachricht mit dem iPhone.
Schub für bargeldloses Bezahlen während der Pandemie
Der „Corona-Schub“ beim bargeldlosen Bezahlen setzte sich im Jahr 2021 fort: Vor allem die kontaktlosen Zahlungen mit Sparkassen-Card und Smartphone (u. a. mit ApplePay) machten über 72 Prozent aller Zahlungen aus (Anteil 2020: rund 58 Prozent); dementsprechend gingen die Bargeldverfügungen an den Geldautomaten erneut zurück (minus 9 %). Immer beliebter: die Sparkassen-App für mobiles Banking mit einem Plus von 22 Prozent bei der Anzahl der aktiven Nutzer. Die gerade gekürte Testsiegerin (Stiftung Warentest) wird in diesem Jahr in puncto Bedienungskomfort und intuitiver Handhabung noch weiter verbessert. Rund 62 Prozent der Girokunden waren Ende 2021 für das Online-Banking freigeschaltet – 2019 waren es erst gut 50 Prozent. „Mit der Zunahme der Online-Transaktionen geht seit Jahren kontinuierlich der Rückgang der papiergebundenen Überweisungen einher“, berichtete Michael Klotz. Allein im Jahr 2021 ging ihre Zahl um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück – auf rund 810.000.
Selbstverpflichtung der Sparkasse zur Nachhaltigkeit
Die zunehmende Digitalisierung hat auch einen Nachhaltigkeitsaspekt: „Obwohl die Informations- und Aufklärungspflichten gegenüber Kunden in den letzten Jahren gestiegen sind, sinkt unser Papierverbrauch“, stellte Bernhard Lukas fest. Allein im Jahr 2021 ging er um 35 Prozent auf rund 2,6 Mio. Blatt Papier zurück. „Da hat das Elektronische Postfach im Online-Banking erheblich zu beigetragen“, fügte der Vorstandsvorsitzende hinzu. Ohnehin steht Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda: Seit Jahren verfügt die Sparkasse über Photovoltaikanlagen und Elektroautos, saniert ihre Gebäude unter energetischen Gesichtspunkten und trägt durch zahlreiche Aktivitäten zur Ressourcenschonung bei. „Insofern ist die Ende 2020 erfolgte Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften nicht nur eine logische Konsequenz unseres bisherigen Handelns, sondern eine Herzensangelegenheit“, so der Sparkassenvorstand. Es geht darum, den Geschäftsbetrieb CO2-neutraler zu gestalten, Finanzierungen und Eigenanlagen auf Klimaziele auszurichten und gewerbliche wie private Kunden bei der Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen.
Größter Förderer ermöglicht mit über 4 Mio. Euro viele „gute Taten“
Vereine und Ehrenamtliche können sich auf die Sparkasse Gelsenkirchen verlassen. Auch im vergangenen Jahr setzte sie ihr vielfältiges Engagement für Bildung, Kultur, karitative Zwecke, Umwelt und Sport fort. So unterstützte die Sparkasse als Spender, Stifter und Sponsor allein in 2021 mit 4,1 Mio. Euro Initiativen, die zur Lebensqualität in Gelsenkirchen beitragen. Möglich wird dieses Engagement Jahr für Jahr durch die stabile Geschäftsentwicklung. So lag der Jahresüberschuss 2021 auf dem Vorjahresniveau.
„Unseren Kundinnen und Kunden danken wir für ihr Vertrauen und freuen uns darauf, ihnen in allen Finanzfragen persönlich zur Seite zu stehen – in den Geschäftsstellen, am Telefon, per Videoberatung und online“, so Bernhard Lukas, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Gelsenkirchen.