25. Januar 2022, 14:48 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Hedwig Kruse, Die Perlenkette, Holzschnitt, 1923. Bildrechte: Kunstmuseum Gelsenkirchen
Hedwig Kruse (1895-1991) ist eine echte Entdeckung in der grafischen Sammlung des Kunstmuseums. Die in München geborene Künstlerin war vollkommen im Schatten ihres Mannes zurückgetreten und hat doch einen von Phantasie, Mystik und Mädchenhaftigkeit geprägten eigenen Stil entwickelt, der jenseits der Ismen des vergangenen Jahrhunderts agiert.
Kruse, die als Tochter des Frankfurter Malers Hermann Kruse geboren wurde, studierte in München Kunst und konzentrierte sich bereits hier auf die Druckgrafik. 1917 entstanden dann ihre ersten eigenständigen Arbeiten, die erstmals 1918 und in der Folge immer wieder in Ausstellungen präsentiert wurden. Durch die Nazis erhielt sie 1935 Berufsverbot, erst Anfang der 1950-er Jahre begann sie wieder mit ihren Arbeiten.
Die im Kunstmuseum gezeigten Holzschnitte stammen aus den 1920-er Jahren und wurden bereits damals von der Stadt erworben. Sie zeichnen sich durch die Feinheit der Linien und die Intensität der Farbe aus. Doch auch die Bildmotive, auf denen sich phantastische Wesen, Figuren aus Mystik und Märchen und nicht zuletzt der Bibel zu komplexen Bildaufbauten verbinden, sind in dieser Form einzigartig. Zwar bezieht die Künstlerin sich auf die Gotik, doch sind ihre Formfindungen im Kontext des Expressionismus zu sehen.
Das Kunstmuseum ist dienstags bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei! Derzeit ist ein Besuch nur für Geimpfte und Genesene gestattet, ein entsprechender Nachweis muss vor Ort vorgezeigt werden. Von der 2-G-Regel sind Personen unter 16 Jahren ausgenommen.
Wichtiger Hinweis zum Schaufenster: Die Ausstellung „Berechnet – Kunst und Mathematik“ ist verlängert bis zum 30. Januar 2022 zu sehen.