14. Januar 2022, 09:53 Uhr | Kulturraum "die flora"
Hélène Herling. Bildrechte: Kulturraum „die flora“
Sie fragen sich, wer nun als achte Freiwillige ihr FSJ zu Corona-Zeiten in dem Kulturraum „die flora“ absolviert?
Nun, das bin ich, und ich bin erfreut, dass Sie auf meinen Artikel gestoßen sind.
Vor allem anderen möchte ich ein paar Worte zu meiner Person äußern und Ihnen daraufhin einen kleinen Einblick verschaffen, wie ich den Weg zu dieser Möglichkeit gefunden habe. Zudem möchte ich erläutern, wie es mir nun in meinen ersten Monaten als FSJ Kultur Absolventin im Kulturraum „die flora“ ergangen ist.
Mein Name lautet Hélène Emelie Herling und ich lebe als 18-Jährige hier in Gelsenkirchen. Nachdem ich im Frühjahr dieses Jahres mein Abitur erfolgreich absolviert habe, schwankte ich zwischen diversen Karrieremöglichkeiten hin und her und war unentschlossen, welchen Weg ich nun einschlage. Deshalb entschied ich mich vorerst dazu, kein Studium oder Job zu beginnen, sondern bewarb mich für ein freiwilliges soziales Jahr.
Warum ein FSJ Kultur und warum genau in dem Kulturraum „die flora“?
Angesichts der Tatsache, dass ich den städtischen Veranstaltungsbetrieb „die flora“ schon mal besucht hatte, der zahlreiche Lesungen, Workshops, Konzerte, Filmvorstellungen und auch Theater anbietet und deswegen für Vielfalt steht, wurde sofort mein Interesse geweckt. Kunst und Kultur haben mich schon immer angesprochen und inspiriert: in meiner Freizeit besuchte ich gerne Kulturveranstaltungen. Zudem habe ich jahrelang Ballettunterricht genommen. In diesem FSJ Kultur möchte ich mich intensiver mit dem Kulturgeschehen auseinandersetzen, Einblicke in die Arbeit einer städtischen Kultureinrichtung erhalten und neue Persönlichkeiten kennenlernen.
Ein freiwilliges soziales Jahr ist vielseitig bereichernd, da es nicht nur in den Berufsalltag einführt, sondern auch die Freiwillige in ihrer persönlichen autonomen Entwicklung voranbringt und es durchgehend neue Herausforderungen zu bewältigen gibt. Auch Eigenschaften wie Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein können erweitert werden. Als Freiwillige engagiert man sich, leistet einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und sammelt Erfahrungen. Es kann auch Orientierungshilfe für den weiteren Berufsweg bieten.
Bei meinem Vorstellungsgespräch habe ich meinen Vorgänger, Johann-Eylerd Killmann, direkt kennengelernt, wodurch mir etwas Nervosität genommen wurde. Als mir bestätigt wurde, dass ich den Platz bekomme, habe ich mich sehr gefreut. Von Johann-Eylerd Killmann konnte ich schon Informationen zum Betriebsablauf und meinen Aufgaben abstauben. Für die Zukunft wünsche ich ihm(oder dir ;)) viel Kraft, Erfolg und Spaß.
Was mache ich in meinem FSJ Kultur?
An meinem ersten Arbeitstag, am 01.09.2021, wurde mir die neue Verantwortung erst wirklich bewusst. Die vier Mitarbeiter*innen führten mich in die Programme und Ordner des Computers ein, die verschiedenen Funktionen der Drucker wurden mir erklärt und bei einem Rundgang blickte ich auch hinter die Kulissen einer Kultureinrichtung. Natürlich erhielt ich auch eine Schulung über die Corona-Schutzmaßnahmen. In der flora werde ich immer detailreicher in viele Bereiche des Alltags einer Kultureinrichtung integriert. Ich lerne die Strukturen des Alltags kennen, wobei ich viel im Veranstaltungsalltag mitwirke, bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation bzw. dem Veranstaltungsmanagement tätig bin.
Was bei mir auf der Arbeit nie vorhanden ist? Langeweile!
Was auf mich zukommt? Ein breitgefächertes Arbeitsbereich und definitiv vielfältige Aufgaben.
Zum einen habe ich routinierte und eigenständig zu erledigende Aufgaben z.B. das Verfassen von Ankündigungs- und Rückblicktexten, das Entgegennehmen von Kartenreservierungen, das Aktualisieren der Plakatwände und Flyer-Auslagen, die seit diesem Jahr ständige Corona-Kontrolle, innerstädtische E-Mails beantworten und bei Teambesprechungen und Planungen Ideen einbringen. Zum anderen kommt es auch zu spontanen Aufgaben, denn in einem Team nimmt Kooperation natürlich einen elementaren und signifikanten Teil ein. Natürlich achte ich auch darauf, dass alle Vorschriften unseres Hygienekonzeptes eingehalten werden und helfe mal beim Getränkeverkauf oder stehe an der Kasse. Wenn mir etwas besonders viel Spaß macht oder ich etwas gut kann, kann ich meine Arbeit in dem Bereich mehr intensivieren. Die anfängliche Unsicherheit legte sich auch mit der Zeit und ich fühle mich zunehmend gut aufgehoben.
Bei den Workshops auf den Seminaren bzw. Seminarfahrten der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung Kultur konnte ich mich kreativ ausleben und mich mit anderen FSJler*innen austauschen. Obwohl in meiner Seminargruppe über 30 neue Gesichter waren, fand ich neue Bekanntschaften. Vor der ersten Seminarfahrt war ich aufgeregt, aber die Seminarleiterin und die Fee (so nennt man den/die Stellvertreter*in) waren sehr offen, und der Aufenthalt war teilweise das, was man sich unter einer Klassenfahrt vorgestellt hat. Unabhängig von den Seminaren trägt mich das Gefühl, dass ich nie alleine mit meinen Anliegen bin, angesichts dessen, dass die FSJler*innen auf ,,ILIAS“ regelmäßig Informationen und Ankündigungen zum Beispiel über neu hochgeladene Bilder erhalten.
Das Lichtkunstereignis namens „Goldstücke“ mit tollen Lichtinstallationen im Stadtteil Buer gab mir die Möglichkeit, ,,die flora“ an einem Info-Mobil Rad zu repräsentieren und über Veranstaltungen zu informieren. Es bereitete mir tatsächlich viel Spaß den Besuchern über die flora zu erzählen, die Ansprache der Oberbürgermeisterin zu den Lichtkunstwerken zu verfolgen und mit der knallgelben Goldstücke-Weste zu prahlen.
Ich bin gespannt, was ich hier, nach der intensiven Einarbeitungsphase, noch alles erleben werde. Bleiben Sie gespannt auf weitere Eindrücke von mir aus unserer Kultureinrichtung und schauen Sie auch gerne bei unseren Veranstaltungen vorbei.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
Ihre Helene Herling