25. August 2021, 10:00 Uhr | Kulturraum "die flora"
Bildrechte: Kulturraum „die flora“
Ich bin nun seit September 2020 der kulturelle FSJ-ler im Kulturraum „die flora“. Auch wenn nun ein ganzes Jahr vergangen ist, fühlt es sich nicht wirklich wie eins an. Was ist in der Zeit nicht alles passiert…
Bevor ich die Titelfrage aus meiner Sicht beantworten möchte, lasse ich mein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur kurz noch einmal Revue passieren und erzähle von einigen Erlebnissen.
Ich begann mein FSJ-Kultur vor allem mit dem Wunsch, mich nach meinem aufgegebenen Studium beruflich neu zu orientieren. Da ich bereits in meiner Freizeit gerne Kulturveranstaltungen besuchte und in der Schulzeit auch auf Konzerten spielte, wollte ich den Veranstaltungsalltag genauer kennenlernen und dort aktiv mitarbeiten. Neben beruflichen Wünschen startete ich allerdings auch mit einem anderen Wunsch in mein FSJ: von anderen FSJ/FÖJ-Absolvent*innen hatte ich bereits gehört, dass man sich persönlich weiterentwickeln würde. Auch wenn ich mir anfangs nicht direkt vorstellen konnte, in welche Richtung dies gehen würde, ließ ich gespannt das Jahr auf mich zukommen.
Während meiner Arbeit im Kulturraum „die flora“, aber vor allem in den FSJ-begleitenden Seminaren, probierte ich mich neu aus und entdeckte so Seiten an mir, die mir vorher nicht bewusst waren, dass ich sie besaß: Ich wurde z.B. offener im Umgang mit „fremden“ Menschen, wodurch ich immer wieder neue Ansätze und bereichernde Impulse erhielt, die mir nicht nur in meiner Arbeit im Kulturraum halfen, sondern durch die ich mich im Allgemeinen weiterentwickeln konnte.
Auch wenn ich pandemiebedingt nur zwei Monate des „richtigen“ Veranstaltungsalltags mitbekam, bin ich froh diese Zeit erlebt zu haben, da sie dem entsprach, was ich mir zu Beginn vorgestellt hatte. Trotz Lockdown erhielt ich im Laufe des Jahres in der flora zudem immer wieder die Möglichkeit, ganz neue Erfahrungen zu sammeln, und konnte so u.a. die Video-/Filmproduktionen zweier Konzerte begleiten und stand bei der Filmproduktion zum Kultursalon-Ersatzfilm „flora goes film“ nicht nur hinter der Kamera und wurde Teil der Redaktion, sondern war aktiv auch für die Moderation vor der Kamera tätig. Darüber hinaus sammelte ich wirklich vielfältige Einblicke in die Planung und Vorbereitung von Veranstaltungen, dem Neubezug eines Sammlungsdepots, aber auch den Berufsalltag der kommunalen Stadt- und Kulturverwaltung.
Ich denke, ich müsste die Titelfrage jetzt nicht mehr beantworten, aber ich möchte es trotzdem tun: Nein! Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist, wie der Flyer der LAG NRW e.V. verspricht, tatsächlich „Kein Jahr wie jedes Jahr.“! Was ich vor meinem FSJ nur für einen Slogan hielt, belehrte mich im Laufe des Jahres eines Besseren. Und auch wenn sich meine Wünsche und Ziele, die ich mir am Anfang des Jahres gesteckt habe, nicht in der vorgestellten Art entwickelten, bin ich unheimlich dankbar für die gemachte Entwicklung und all die Erfahrungen und Begegnungen, die mich auf meinen jetzigen Weg geführt haben.
Jungen Menschen, die noch im Unklaren darüber sind, wie ihre Zukunft aussehen soll, kann ich ein FSJ-Kultur nur empfehlen! Letztendlich bringt es jedem etwas, egal ob oder mit welchem Ziel er/sie in das Jahr startet. Am Ende nimmt man immer etwas für sich mit.
Am 31.08.2021 endet nun mein FSJ-Kultur im Kulturraum „die flora“ und damit gebe ich den Staffelstab an meine Nachfolgerin Helene Herling weiter. Ich wünsche ihr eine Menge Spaß und eine erfüllende Zeit und dem gesamten Team ein wieder aufblühendes Veranstaltungsprogramm, auch wenn es erstmal nur mit kleinerer Besucherzahl stattfinden kann.
Johann-Eylerd Killmann