11. Juni 2021, 14:39 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Die wissenschaftliche Vortragsreihe „Renaissance und mehr…“ des Erlebnis-Museums Schloss Horst wird nach der coronabedingten Pause nun fortgesetzt. Am Dienstag, 15. Juni, um 19 Uhr referiert Prof. Dr. Wolfang Schild in der Glashalle im Schloss Horst zum Thema „Beschämung als Strafzweck. Ehrenstrafen einst und jetzt“. Der Eintritt ist frei, eine telefonische Anmeldung bis zum 14. Juni unter 01577-3135753 ist nötig.
Die zeitgemäße Sprache kennt noch das „Anprangern“ und nimmt damit Bezug auf die historische Strafe des Prangers. Darunter verstand man ein Gerät oder eine Bühne, an dem bzw. auf der eine delinquente Person – oft gekennzeichnet durch eine auf die vorgeworfene Missetat hinweisende Tafel – ausgestellt und so dem öffentlichen Spott sowie körperlichen Misshandlungen ausgesetzt wurde. Andere Formen solcher „Ehrenstrafen“ oder „Schandstrafen“ waren zum Beispiel der schimpfliche Aufzug mit nachgebildetem Tierkopf, Schandmaske, Schandflöte bzw. Halsgeige oder das erzwungene öffentliche Tragen von Steinen.
Der Vortrag geht auf die historischen Hintergründe dieser Strafen ein, die bis zur Aufklärung vollzogen wurden, und fragt nach den Gründen, aus denen heute wieder der Ruf nach solchen beschämenden Bestrafungsformen erhoben wird.
Der Referent Prof. Dr. Wolfgang Schild ist Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Strafrechtsgeschichte an der Universität Bielefeld.
Die Teilnahmezahl ist auf 45 Personen begrenzt, die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen müssen beachtet werden.