09. April 2021, 14:50 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Das Institut für Stadtgeschichte lädt zu einem Online-Vortrag und Gespräch mit Armin H. Flesch zum Thema „Umgang heutiger Eigentümer mittelständischer Familienunternehmen mit der NS-Vergangenheit ihrer Firmen und Familien“ ein. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 14. April 2021, ab 18 Uhr statt.
Am Anfang von Armin H. Fleschs Beschäftigung mit der „Arisierung“ genannten Enteignung der deutschen und europäischen Juden stand ein 1935 „arisiertes“ Frankfurter Unternehmen, dessen heutige Eigentümer 2014 behaupteten, ihre Firma blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück. Die Suche nach alten Unterlagen führte den Frankfurter Journalisten und Autor zu weiteren, teils spektakulären „Arisierungsfällen“ wie jenem der Fabrik und heutigen Firmenzentrale eines großen mittelständischen Chemieunternehmens im Rheinland – Fälle, die sich so oder ähnlich zigtausend Mal ereignet haben. Archivrecherchen in bislang 16 in- und 5 ausländischen Archiven sowie zahlreiche Interviews mit den Nachkommen von Tätern und Opfern lösten eine Beschäftigung mit dem Thema „Arisierung“ aus, die bis heute fortdauert. Inzwischen sind mehrere Zeitungsartikel von Armin H. Flesch zu diesem Thema erschienen, seit über drei Jahren hält er bundesweit Vorträge in Schulen und vor erwachsenem Publikum und arbeitet einem Buch an.
Interessierte Menschen melden sich bitte per E-Mail unter isg@gelsenkirchen.de an. Am Tag der Veranstaltung erhalten Sie ebenfalls per E-Mail die Zugangsdaten. Eine Teilnahme über Browser ist möglich.
Die Online-Veranstaltung findet im Rahmen des Festjahres zu 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland statt, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V.
Bis auf Weiteres sind alle Präsenzveranstaltungen abgesagt.