08. Januar 2021, 15:37 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Bildrechte: Kunstmuseum Gelsenkirchen
Warum hat der Künstler Otto Piene ein Loch in seine Leinwand gebrannt? Warum sieht abstrakte Malerei manchmal aus wie ein Wackelpudding an der Wand? Und welches Geheimnis hat der Mann mit Hut in René Magrittes Meisterwerk „Le grand Siècle“? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich die jeweils rund dreiminütigen Videos, mit denen das Kunstmuseum Gelsenkirchen einen virtuellen Blick auf ausgewählte Werke aus der hauseigenen Sammlung ermöglicht.
Inzwischen bereichert eine ganze Sammlung an Videos die digitale Kunstvermittlung auf der Homepage des Kunstmuseums Gelsenkirchen, und es stehen immer wieder neue Beiträge zur Verfügung. Für die kurzweilige Moderation der Beiträge hat sich das Team des Kunstmuseums den Schauspieler und Moderator Carsten Keller ins Boot geholt.
15 Kurzfilme sind inzwischen zusammengekommen – die Spannbreite der gezeigten Werke reicht von August Mackes „Haus in Tegernsee“ über Ernst Ludwig Kirchners „Herbstlandschaft bei Davos“ und Marcello Mondarinis „Urto Elastico 15/20“ bis zu Ansgar Skibas „Welle“ aus dem Jahr 2003.
„Schau mal Kunst“ heißt die Seite, die den Zugang zu den Werken des Hauses um eine virtuelle Ebene erweitert. Das Angebot soll den Museumsbesuch nicht ersetzen, sondern die Neugierde wecken und die Phantasie beflügeln. Für Lehrerinnen und Lehrer dient das Medium insbesondere in dieser Zeit, in der der Besuch eines außerschulischen Lernortes nicht möglich ist, der Beschäftigung mit Kunst, die zu einem späteren Zeitpunkt im Original erlebt werden kann. Die Seite richtet sich aber nicht nur an Schulen, auch Familien profitieren von der digitalen Vermittlung. Durch spielerische und erzählerische Anregungen werden die Werke nicht nur vorgestellt, sondern die Zuschauerinnen und Zuschauer werden in das jeweilige Bild mit hineingenommen. Es gibt spannende Suchaufgaben, Rätselfragen und Anregungen, die das Sehen auf unterhaltsame Art lenken, den Entdeckersinn schulen und gleichzeitig Wissen vermitteln.
Langweilig wird es nie, denn es stehen ganz unterschiedliche Werke und Inhalte im Fokus. Thema sind unter anderem die Jahreszeiten, die Darstellung von Bewegung, aber auch die Welt der Formen und Farben. Da spielen „Diagonale Kräfte“, ein „Elastischer Stoß“ sowie auch Farbpixel eine besondere Rolle. In einem Werk verstecken sich beispielsweise eine Kuh und Blumen hinter zentimeterdicken Farbschichten, die wie Knetgummi oder Wackelpudding wirken. Das Bild lädt dazu ein, die Phantasie spielen zu lassen, und gleichzeitig lernen die Zusehenden die abstrakte Malerei kennen sowie sie auszuprobieren. In einem anderen Werk wird Musik, zu der gemalt wurde, sichtbar. Wie wurde der Pinsel wohl zum Rhythmus geschwungen? Ganz zart oder in wilden Bewegungen und großen Bögen?
Bei einer kräftig rauschenden Welle in Türkis-Grün-Petrol-Blau entdecken die Zusehenden, mit wie vielen verschiedenen Farbtönen sich das Element Wasser darstellen lässt, und welche Technik einer Welle richtig Schwung und Energie verleiht. Neben kurzweiligen Einführungen zu den Kunstwerken gibt es kreative Anregungen und Ideen, um selbst künstlerisch aktiv zu werden – im Übrigen nicht nur für die Jüngsten! Hier können auch kunstbegeisterte Erwachsene ganz neue Denkanstöße erhalten.
Eine Förderung des Programms „Neustart. Sofortprogramm für coronabedingte Investitionen“ des Bundesverbandes für Soziokultur machte die Realisierung dieses Videoprojektes möglich. Nähere Informationen und die Videos gibt es auf: www.kunstmuseum-gelsenkirchen.de.