24. November 2020, 09:36 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Britta Misch (Präsidentin des SI Club Gelsenkirchen), Dr. Rosmarie Kötter (SI Clubpräsidentin Gelsenkirchen/Ruhrgebiet), Oberbürgermeisterin Karin Welge, Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Eckart und Claudia Doussier-Klemenscic (SI Club Gelsenkirchen-Buer) präsentieren die Plakate zum Aktionstag. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen - Conny Fischer
Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine (Ex)Partnerin zu töten. Jede dritte Frau hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Eine erste große repräsentative Umfrage der Technischen Universität München zu häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie zeigt, dass sich die Risiken für Frauen in Zeiten der Pandemie erhöhen.
Mit dem "Orange Day" machen die Vereinten Nationen weltweit auf die fortgesetzte Gewaltanwendung gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Orange ist die Farbe, die als Symbol für eine gewaltfreie Welt für Frauen und Mädchen steht. Viele Städte auf der ganzen Welt nutzen diesen Tag, um Bauwerke in orange anstrahlen zu lassen.
Auch Gelsenkirchen schließt sich unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Karin Welge an und bekennt mit einer stadtweiten Aktion am 25. November Farbe. „Auch wenn Gewalt gegen Frauen häufig hinter verschlossenen Türen geschieht, ist sie keine Privatsache. Das Thema gehört in die Öffentlichkeit“, erläutert Oberbürgermeisterin Karin Welge. „In Gelsenkirchen gibt es ein breites Bündnis gegen Gewalt an Frauen. Ich finde es ermutigend, dass wir alle zusammen dieses wichtige Thema angehen. Es ist leider unverändert nötig!“
„Auf Initiative der drei Gelsenkirchener Clubs der Soroptimistinnen“, so deren Präsidentinnen, „konnte in enger Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt eine Vielzahl an Mitmachenden gewonnen werden.“
Am Mittwoch, dem 25. November 2020, werden sie alle ein sichtbares Zeichen gegen jegliche Gewalt an Frauen in dieser Stadt setzen, wenn sie um 18:30 Uhr ihre Gebäude orange erleuchten lassen.
Mit dabei sind: das Musiktheater im Revier, die Stadtwerke, das Bildungszentrum, das Hans-Sachs-Haus, die evangelische Altstadtkirche, die katholische Kirche, der Stadtbauraum, der Kulturraum "die flora", die Zeche Consol und das Unternehmen Amevida. In Buer sind es das Rathaus, die Zeche Hugo Schacht 2, die Schauburg, die Volksbank Ruhr Mitte eG, die Volksbank Immobilien Rhein-Ruhr GmbH, das Photo Art Fotostudio, das Modehaus Beckmann & Grösser GmbH, der Interieur & Fashion Store Villa, Buchhandlung Kottmann, Lederwaren Droste, das St. Marien-Hospital Buer und Schloss Horst.
Der 25. November markiert den Start der alljährlichen Orange Days. Bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, werden unterschiedliche Maßnahmen und Aktionen Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen.
„Wir freuen uns, dass die Stadtbäckerei Gatenbröcker das Anliegen der Frauen auf eine ganz besondere Art unterstützt“, so Britta Misch (Präsidentin des SI Club Gelsenkirchen). 70.000 Brötchentüten, die mit entsprechend farbigen Hinweisen und dem Slogan „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ bedruckt sind, werden in ihren 60 Filialen vergeben.
Dr. Rosmarie Kötter (SI Clubpräsidentin Gelsenkirchen/Ruhrgebiet) ergänzt: „Es ist unseren Clubs außerdem gelungen, großzügige Spenden der Volksbank, Sparkasse und von Amevida zu generieren, die wir dem Frauenhaus Gelsenkirchen überreichen werden.“
Zu den weiteren Aktionen berichtet die städtische Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Eckart, dass die Arbeitsgruppe Anonyme Spurensicherung mit aktiver Unterstützung der Firma Ströer in einer stadtweiten Plakataktion seit dem 16. November 2020 auf die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung aufmerksam macht.
In der Volkshochschule läuft vom 23. November bis zum 1. Dezember die Ausstellung „FrauenWelten“. Außerdem findet in der VHS mit Unterstützung der öAG Arbeit und Leben am 24. November das Online-Seminar „FrauenWelten: Nicht mit mir!“ statt. Das Seminar bietet praktische Tipps für Frauen zum Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt und alltäglichem Sexismus.
„Ein starkes Hilfesystem ist elementar, um schutzbedürftigen Frauen und – ganz wichtig – auch deren Kindern Halt und Schutz zu bieten“, stellt Claudia Doussier-Klemenscic (SI Club Gelsenkirchen-Buer) fest. Durch den Erlös des Verkaufes orangefarbener Armbänder und orangefarbener Mundschutzmasken wollen die Clubs der Soroptimistinnen und die Gleichstellungsstelle das Gelsenkirchener Frauenhaus und den Verein E.F.A. e.V. (Engagierte Frauen für Asylantinnen) in ihrem Engagement unterstützen.
Alle Aktionen wollen sensibilisieren, informieren und wachrütteln: das direkte Umfeld und die Betroffenen selbst. Mit den generierten Spenden soll das Gelsenkirchener Hilfesystem unterstützt werden.
Gemeinsam wollen alle Mitmachenden das Thema Gewalt gegen Frauen in die Öffentlichkeit holen. Alle Beteiligte sind sich einig: für Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist in dieser Stadt auch zukünftig kein Platz!
Soroptimist International (SI) ist weltweit eine der größten Service-Organisationen berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement. SI engagiert sich im lokalen, nationalen und internationalen Umfeld für die Menschenrechte, Bildung für Mädchen und Frauen, Frieden, internationale Verständigung und verantwortliches Handeln und beteiligt sich aktiv an den Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen der Gesellschaft. Die Organisation hat weltweit rund 75.000 Mitglieder in 122 Ländern. Soroptimist International Deutschland (SID) hat derzeit über 6.600 Mitglieder in 218 Clubs.