22. Oktober 2020, 16:57 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Das Institut für Stadtgeschichte lädt am Mittwoch, 28. Oktober 2020, um 19 Uhr zu einem Vortrag von Michael Sturm, Münster, zur Bedeutung von „Geschichte“ im aktuellen Rechtspopulismus in den Wissenschaftspark, Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen ein.
In den Argumentationsmustern extrem rechter und rechtspopulistischer Strömungen spielt der Verweis auf Geschichte eine zentrale Rolle. Entweder, um eine angeblich bessere Vergangenheit zu verklären, oder um eine gemeinsame „exklusive“, kulturell und ethnisch homogene Identität zu beschwören. Immer wieder rückt aber auch die Erinnerung an die NS-Zeit in den Fokus extrem rechter Agitation.
Die Mythen und Erzählmuster sind keineswegs neu. Vielmehr gründet das Geschichtsverständnis, das für den aktuellen Rechtspopulismus kennzeichnend ist, auf einem tradierten Bündel immer wieder neu beschworener extrem rechter Kampfbegriffe wie „Volk“, „Gemeinschaft“ oder „Nation“, die ein vermeintlich homogenes und exklusives Kulturverständnis rechtfertigen sollen und die Grundlage eines völkischen Geschichtsbildes darstellen. Geschichtspolitik ist demnach Ausdruck eines von rechtspopulistischen Strömungen geführten „Kulturkampfes“.
Der Vortrag widmet sich den geschichtspolitischen Mythen und Argumentationsmustern des aktuellen Rechtspopulismus, den gesellschaftlichen Resonanzen dieser geschichts-politischen Vorstöße und u. a. den Herausforderungen für eine demokratisch orientierte historisch-politische Bildung.
Das Institut für Stadtgeschichte lädt herzlich zur Veranstaltung ein. Der Eintritt ist frei.
Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung unter Vorbehalt und nur mit strengen Abstand- und Hygienevorschriften statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach Anmeldung telefonisch (0209)169 8551 oder per E-Mail möglich.