10. Juni 2020, 15:17 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen - Fotograf Uwe Jesiorkowski
Trotz Corona-Einschränkungen kann die Weiße Flotte Baldeney-GmbH pünktlich ihre Saison am Rhein-Herne-Kanal starten. Auf dem Fahrgastschiff MS Kettwig machten Thomas Jablonski, stellvertretender Leiter des Referates Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen, Wilhelm Weßels, Geschäftsführer der Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen (SMG), der Geschäftsführer der WFB, Boris Orlowski, und WFB-Projektleiter, Aleksander Farkas, die Leinen los und lichteten den Anker für den Fahrgastbetrieb.
Die erste Saison am Stadtquartier Graf Bismarck war mit insgesamt 4.550 Gästen, die von hier an Bord gingen, ein voller Erfolg. „Unsere Gäste, die das Quartier noch nicht kannten, waren positiv überrascht, wie schön unser neuer Standort ist“, sagt Aleksander Farkas, WFB-Projektleiter am Rhein-Herne-Kanal und Sprecher des Unternehmens. Nach der Saison stand fest: „Wir erweitern diesen Standort!“ Das Programmheft mit Eventfahrten war bereits gedruckt, Busgruppen hatten auch außerhalb der festen Tage Rundfahrten gebucht, doch dann kam Corona: „Innerhalb von vier Wochen wurden alle Fahrten storniert.“
Vom neuen Gelsenkirchener Standort ist auch Boris Orlowski begeistert. Nach seinem ersten Besuch im Stadtquartier hat der neue Geschäftsführer der Weißen Flotte Baldeney direkt entschieden, dass das Kanalschiff im Sommer seinen Liegeplatz vom Essener Stadthafen nach Bismarck verlegt. „Dies ist nun auch möglich, da der Schiffsanleger jetzt auch über einen Strom- und Frischwasseranschluss verfügt“, erklärt der 50-Jährige und bedankt sich bei der der Stadt Gelsenkirchen für den Einsatz bei der Schaffung der Infrastruktur: „Gelsenkirchen hat nun den modernsten Fahrgastschiffsanleger Deutschlands.“
Dass die Zusammenarbeit zwischen der Weißen Flotte und der Stadt Gelsenkirchen sehr gut ist, kann Thomas Jablonski nur bestätigen: „Es freut uns sehr, dass das Test-Jahr 2019 so erfolgreich war. Wir haben als Stadt noch die fehlenden Strom- und Wasserleitungen legen lassen, sodass das Kanalschiff der Weißen Flotte auch über Nacht hier liegen kann. Damit hat der Hafen einen weiteren maritimen Hingucker.“
„Wir starten nun und schauen, wie es läuft“, erklärt der neue Geschäftsführer, der sich seinen Einstand auch anders vorgestellt hat. Zunächst soll an allen vier Tagen des langen Wochenendes an Fronleichnam der Betrieb getestet werden, um mit den Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen Erfahrungen sammeln zu können. Am Hauptquartier der Flotte am Baldeneysee begann die Saison mit fast zweimonatiger Verzögerung bereits am vergangenen Wochenende. „Dort haben wir keine Probleme gehabt“, berichtet Orlowski. Das Schutzkonzept umfasst das Tragen einer Maske beim Ein- und Ausstieg sowie in den Gängen und das Desinfizieren der Hände beim Einstieg. Sitzplätze werden unter Berücksichtigung der geltenden Abstandsregelung vom Personal zugewiesen. Am Sitzplatz muss die Maske nicht getragen werden. „An diese Einschränkungen haben sich aber alle im täglichen Leben mittlerweile gewöhnt“, sagt Orlowski und bittet um Verständnis.
Von Fronleichnam bis Sonntag hat die Weiße Flotte ein besonderes Programm aufgestellt, danach startet der Regelbetrieb. Bis Ende September werden vom Hafen Graf Bismarck aus jeden Sonntag Rundfahrten angeboten, mittwochs und samstags legt das Schiff vom Gelsenkirchener Nordsternpark im Linienbetrieb nach Oberhausen-Kaisergarten ab. (Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kanalschiff.de.)
Aus der Krise kann auch eine Chance werden: „Wir werden in 2020 noch neue Events umsetzen, die seit einigen Jahren im Ideenspeicher liegen. Jetzt haben wir Zeit und durch die vielen Charter-Stornierungen auch freie Kapazitäten“, so Boris Orlowski, der am Kanal noch große Pläne hat: „Mittelfristig soll das Kanalschiff zum Eventschiff werden. Und zur Freude der Fahrgäste und Anwohner dieser Marina auf Elektrobetrieb umgestellt werden.“
Begeistert sind auch die Verantwortlichen des Stadtmarketings Gelsenkirchen. „Auch wir freuen uns sehr darüber, dass die Weiße Flotte den regulären Fahrbetrieb endlich wieder aufnehmen kann und ein weiterer touristischer Anbieter nach der Corona-Zwangspause öffnet“, bekräftigt Geschäftsführer Wilhelm Weßels, „und hoffen, dass das Angebot auch noch in diesem Jahr rege genutzt wird. Nachdem der Nordsternpark ja bereits seit zehn Jahren fester Bestandteil des Fahrplans ist, ist es umso erfreulicher, dass mit der Marina Graf Bismarck ein zusätzlicher fixer Anlaufpunkt mit maritimem Flair für die Fahrgäste der Weißen Flotte hinzugekommen ist“, so Weßels weiter.