09. April 2020, 14:37 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Klimaproteste, Gelbwesten, PEGIDA, Occupy, Hongkong, Arabellion – die Anlässe sind vielfältig, die Inhalte unterschiedlich, und doch ist all diesen Protestbewegungen eines gemein: ihre formale Ähnlichkeit. In einem entgeltfreien Online-Vortrag der VHS Gelsenkirchen spricht Prof. Dr. Armin Nassehi am Dienstag, 14. April 2020 um 19.30 Uhr über Formen und Ursachen von Protest.
Dieser wird dann wahrscheinlich, wenn Interessen, Geltungsansprüche und Kritik an sich selbst erleben, dass sie sich in den eingefahrenen Routinen einer trägen Gesellschaft nicht durchsetzen können. Einerseits wird Protest damit zum Demokratiegenerator, versucht andererseits aber jener Vetospieler zu sein, den moderne Gesellschaftsstrukturen nicht zulassen. Die Grenzen, an die der Protest hierdurch stößt, initiieren eine merkwürdige Steigerungslogik und münden in einer strukturell tragischen Konstellation: In den Mühlsteinen der Gesellschaft, die es schafft, alle Opposition zu integrieren, verpufft der Protest.
Der Referent, der u.a. Professor für Soziologie an der LMU München ist, erklärt, wie aus Kritik Protest wird, wie er eingebettet ist in die Kommunikationslogik unserer Zeit, wie sich seine Eigendynamik entfaltet und worin genau die Tragik des Protests besteht.
Im Anschluss an den Online-Vortrag können Fragen per Chat gestellt werden. Teilnehmende benötigen lediglich ein internetfähiges Endgerät samt Lautsprecher, Mikrofon oder Kamera sind nicht notwendig. Der Link zur Online-Lesung ist auf der VHS-Webseite veröffentlicht.