12. November 2019, 13:05 Uhr | Kulturraum "die flora"
Joana Osman. Bildrechte: Mica Zeitz
Am Dienstag, 19. November 2019, macht das Literatürk-Festival auch in Gelsenkirchen Station. Das zum 15. Mal vom Kulturzentrum GREND e. V. (Essen) veranstaltete internationale Literaturfestival kommt mit einer Lesung der palästinensisch-deutschen Autorin Joana Osman in den Kulturraum „die flora“.
Sanft und magisch erzählt Joana Osman in ihrem Debütroman (2019) davon, dass ein kleiner Augenblick der Furchtlosigkeit Welten überwinden kann. Malek Sabateen, ein neunzehnjähriger Palästinenser mit dem Zorn eines Heiligen, dem Herz eines Weisen und dem Gemüt eines Kindes, besitzt eine besondere Fähigkeit: Durch seine Gabe gelingt es ihm, nicht nur die Menschen in seiner Umgebung zu beruhigen, sondern sie für einen Moment durch die Augen des Anderen, des Feindes, sehen zu lassen. In Israel, dem Heiligen Land, ist das jedoch gleichsam Wunder wie Bedrohung. Denn während die einen in ihm einen Engel sehen, schürt er bei den Anderen Panik und Hass. Als Malek schließlich verhaftet wird, braucht es den Mut einer palästinensischen Journalistin, eines ausgefuchsten kleinen Jungen und eines bis über beide Ohren verliebten israelischen Doktoranden, ihm zu helfen.
Joana Osman, Jahrgang 1982, ist Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter. Sie studierte Amerikanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte und war 2012 Mitbegründerin der Friedensbewegung „The Peace Factory“. Joana Osman lebt und arbeitet als Autorin, Dozentin und Storytellingcoach in der Nähe von München.
Das Gespräch mit Joana Osman führt Dr. Karin Yeşilada, Germanistin an der Ruhr-Universität Bochum. Zusammen mit Tom Cheesman gab sie Studienbände zu Zafer Şenocak und Feridun Zaimoglu heraus. 2012 erschien ihre Studie „Poesie der Dritten Sprache“ zur türkisch-deutschen Lyrik. Als freie Literatur- und Theaterkritikerin schreibt sie außerdem für verschiedene Print- und Online-Medien.
Die Lesung ist Teil des inzwischen 15. Literatürk-Festivals, das in diesem Jahr unter dem Motto #irgendwasmitheimat steht. Zahlreiche Autoren aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedensten biografischen Hintergründen sind dabei und bieten gemeinsam mit den Organisatoren einen intensiven Austausch an: 13 Tage lang, vom 11. bis 23. November 2019.
Die Lesung beginnt um 19:30 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 6 Euro, eine Reservierung ist telefonisch beim Kulturraum "die flora" möglich.