15. Juli 2019, 12:38 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann (li.) und der Bezirksausschussvorsitzende Jürgen Grunwald (r.) mit Dorothe (li.) und Margret Neumann. Bildrechte: Stadtteilbüro Hassel.Westerholt.Bertlich
17 Gärtnerinnen und Gärtner in Hassel.Westerholt.Bertlich haben am Vorgartenwettbewerb "Mach was draus(sen)!" teilgenommen. Der Bezirksbürgermeister Gelsenkirchen-Nord, Thomas Klasmann, und der Vorsitzende des Bezirksausschusses Westerholt/Bertlich, Jürgen Grunwald, überreichten am Donnerstag, 11. Juli 2019, Urkunden und Sach- und Geldpreise.
Bewertet wurden die Gärten nach drei Kriterien: Ökologie, Klimaschutz und Kreativität. Punkte bei der Jury konnte man so unter anderem mit heimischen Stauden sammeln, die sich als Nahrungsquelle für Insekten eignen. Auch Sitzbänke für einen nachbarschaftlichen Plausch oder der Verzicht auf versiegelte Flächen wurden positiv bewertet. Teilnehmen konnten alle Menschen, die in Hassel.Westerholt.Bertlich einen Vorgarten pflegen.
Die interkommunale Jury aus externen Expertinnen, Mitarbeitern der Städte Gelsenkirchen und Herten und den Siegerinnen und Siegern des letzten Jahres hatte die Qual der Wahl: Alle 17 Gärten tragen ihren Teil zur Verschönerung der Stadtteile bei und waren durchaus preiswürdig. Die Aufgabe, aus diesem Angebot die besten zehn herauszufiltern war nicht einfach. Geehrt wurden nun die Gärten, die am meisten zur Erhalt der Insekten- und Pflanzenwelt beitragen, dabei außerdem besonders schön gestaltet sind und auch einen positiven Einfluss auf das Mikroklima haben.
Die Siegerin des Wettbewerbs, Dorothe Neumann aus dem Alten Dorf Westerholt, konnte sich über einen Geldpreis von 500 € freuen. Die Jury lobt besonders die artenreiche und ökologisch gestaltete Fläche, die zusammen mit den historischen Fachwerkgebäuden ein Kleinod darstellt.
Den zweiten Preis hat die Familie Röhling-Sander aus Herten-Bertlich erhalten. Der kleine Vorgarten am sanierten Zechenhaus wurde gemeinsam mit den Nachbarn gestaltet und wird seit Jahren immer weiter ökologisch verbessert.
Zwei Sonderpreise gingen nach Gelsenkirchen-Hassel, an Familie Schachta-Wegener für die vorbildliche Nutzung von Regenwasser und an Familie Schlegelmilch für eine ökologisch besonders gelungene Gartengestaltung. Weitere sechs Gärten in allen Stadtteilen wurden mit Sachpreisen geehrt.
Der Vorsitzende des Bezirksausschusses, Jürgen Grunwald, betonte den Wert der Vorgärten, weil „ Erhalt und Schaffung auch von kleinen Grünflächen gerade mit Blick auf die aktuelle Diskussion zum Klimawandel einen großen positiven Beitrag leisten kann“. Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann lobte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, er freute sich „über das Engagement nicht nur für den eigenen Garten, sondern auch für die Gestaltung der Stadtteile Hassel, Westerholt und Bertlich“. Nach der Preisverleihung wurden unter den Hobbygärtnerinnen und -gärtnern noch jede Menge Tipps und Tricks ausgetauscht und bei Suppe und Getränken die Leistung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewundert.
1. Preis:
Dorothe Neumann, Martinistraße 12, 45701 Herten
Familie Neumann ist es gelungen, im Alten Dorf Westerholt eine grüne Oase zu schaffen. Auf der hofartigen Freifläche in einem u-förmig angeordnetem Gebäudeensemble aus historischen Fachwerkgebäuden ist eine vielgestaltige und artenreich bestückte, einladende Fläche entstanden. Punktuell angeordnete Kletter- und Rankpflanzen setzen Akzente an den Gebäudefassaden. Heimische Stauden und Gehölze bieten zusammen mit Holzstammstücken und Töpfen Lebensraum für Insekten sowie ein Nahrungsangebot für Singvögel. Eine Sitzecke lädt zum Aufenthalt und zum Plausch mit den Nachbarn ein. Das historische Kopfsteinpflaster ist in großen Teilen auf der Fläche erhalten geblieben, ermöglicht aber durch seine Verlegeart mit breiten Fugen das erwünschte Versickern von Niederschlagswasser.
2. Preis:
Anna-Maria Röhling-Sander, Peter Sander, Wallstraße 4b, Herten
Familie Röhling-Sander hat in vorbildlicher Art und Weise den recht kleinflächigen Vorgarten in der Wallstraße gestaltet. Hervorzuheben ist die Ergänzung des sehr gelungen renovierten Wohngebäudes durch einen ortsbildtypisch gestalteten Vorgarten – es ist ein Ensemble mit Vorbildcharakter entstanden. Ein mit einer artenreichen Blumenwiese begrünter Vorgartenstreifen wird durch eine Ligusterhecke eingefasst. Die Ligusterhecke setzt sich im Beetbereich neben dem Hauseingang fort und dient hier als optische Abschirmung des Mülltonnenplatzes. Blickfang auf der mit dem Nachbarn gemeinsam gestalteten Fläche ist ein in der Wuchsform angemessener Kugelahornbaum. Darüber hinaus bietet eine mit artenreichen blühenden Stauden bepflanzte Fläche ein Nahrungsangebot für Insekten. Durch am Carport emporrankende Kletterpflanzen werden weitere Akzente gesetzt. Mit der Preisvergabe wird darüber hinaus gewürdigt, dass in den vergangenen Jahren eine ständige Weiterentwicklung der Vorgartenbepflanzung entsprechend einer ökologischen und klimafreundlichen Gestaltung verfolgt wurde.
Sonderpreis Ökologische Gestaltung:
Melanie und Stephan Schlegelmilch, Oberfeldinger Straße 28, Gelsenkirchen
Der Vorgarten von Melanie und Stephan Schlegelmilch überzeugt durch seine konsequente ökologische Gestaltung. Die Fläche ist insbesondere mit heimischen Strauch- und Baumarten sowie krautigen Pflanzen begrünt. Sowohl durch die Bepflanzung als auch durch das Anordnen unterschiedlicher Materialien wird hier ein vielgestaltiger Lebensraum für Vogelarten und Insekten entwickelt. Unterschiedliche Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten sind durch die Anordnung von Steinen, Tonscherben, Töpfen sowie Holzmaterialien entstanden. Darüber hinaus wird das anfallende Niederschlagswasser über Behälter gesammelt und Grünabfälle werden kompostiert. In den Ritzen einer vorhandenen asphaltierten Fläche erobern sich blühende Wildkräuter das Terrain
Sonderpreis Nutzung von Regenwasser:
Elisabeth Schachta-Wegener und Meinolf Wegener, Uhlenbrockstraße 20a, Gelsenkirchen
Bei der Bewertung des relativ großflächigen Vorgartens von Elisabeth Schachta-Wegener waren die Jurymitglieder insbesondere von den dort vorhandenen vorbildlichen Anlagen der Regenwassernutzung überzeugt. Das Dachwasser des Wohngebäudes wird über ein offenes Regenfallrohr und eine offene Rinne in Rasenmulden abgeleitet und auf dem Grundstück versickert Darüber hinaus wird Regenwasser in Behältern gesammelt und als Gießwasser genutzt. Artenreiche Staudenflächen sowie ein Bestand an Bäumen ergänzen den insgesamt positiven Gesamteindruck der Vorgartenfläche.
5. bis 10. Preis (Sachpreise, ohne Rangfolge, in alphabetischer Reihenfolge)
- Irmgard Böhm, Flachsstraße 67, Gelsenkirchen
- Doris Heß-Neukirchen, Dillbrinkstraße 20, Gelsenkirchen
- Brigitte Rupprecht, Meisterweg 16a, Gelsenkirchen
- Iris Schneeweiß, Kettelerstraße 63, Herten
- Kathrin Schmüdderich, August-Schmidt-Straße 34, Herten
- Ingo Wrobinger, Stettiner Str. 8, Herten
Die Jury 2019
- Ute Ellermann, Landschaftsarchitektin
- Ilka Koelsch, Stadt Herten, Freiraumplanung
- Georg Nesselhauf, Stadt Gelsenkirchen, Referat Umwelt
- Horst Gottschling, Fachberater in der Kleingartenanlage Dr. Schreber, Gelsenkirchen
- Anne Feldhege, Arbeitskreis Grüne Stadt Herten
- Karin Hahn-Töreki, Preisträgerin 2018
- Andreas Henneboele, Preisträger 2018