29. März 2019, 13:40 Uhr | GELSENWASSER AG
Diese Meldung ist vom 29. März 2019, 13:40 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
„Zum Erfolg des Jahres hat auch der Witterungsverlauf beigetragen. Jenseits dieser Effekte haben wir ein außergewöhnliches Geschäftsjahr 2018 abgeschlossen“, zieht Henning R. Deters Bilanz für die GELSENWASSER AG und kündigt damit einen Konzernjahresüberschuss nach IFRS von 109 Mio. Euro an (Vorjahr: 92,4 Mio. Euro).
Der Jahrhundertsommer ließ den Wasserabsatz um drei Prozent steigen. Insgesamt lieferte der Gelsenwasser-Konzern 239,7 Mio. Kubikmeter und damit knapp 7 Mio. Kubikmeter mehr als im Vorjahr. Alle Kundengruppen – Haushalte, Industrie und benachbarte Stadtwerke – hatten höheren Bedarf. „Unter diesen besonderen Bedingungen hat unser Wasserverbund-system gezeigt, wie leistungsfähig es ist. Unser Wasserwerk in Haltern mit dem Talsperren-Management, die mit Partnern betriebenen Werke an der Ruhr und 8.220 km Rohrnetzleitungen haben den Bedarf zuverlässig auch an Spitzentagen abgedeckt. Möglich machen das die Mannschaften dahinter – alle Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Einsatz, ihren Kenntnissen und einer stetigen Instandhaltung und Verbesserung der Anlagen“, so Vorstand Dr. Dirk Waider. „So konnten wir im August sogar den Kommunen im Versorgungsgebiet für die durstenden Bäume auf öffentlichen Flächen jeweils 5.000 Kubikmeter Wasser zusätzlich zur Verfügung stellen – das haben wir in dieser besonderen Lage gern kostenlos gemacht.“
Der Kälteeinbruch im März 2018 bescherte unerwartet hohe Erdgasabsätze, wobei der Gelsenkirchener Wasser- und Energieversorger die eigenen Speicherkapazitäten gewinnbringend einsetzen konnte. Auch als Energiehändler legte Gelsenwasser deutlich zu. Gemeinsam mit der Energiehandelsgesellschaft West mbH (ehw), eine Handelsplattform von neun Stadtwerken, übernahm Gelsenwasser die zentrale Beschaffung und steigerte so den Gasabsatz um 47 Prozent auf 58,1 Terawattstunden (Vorjahr: 39,6 TWh). Der Stromhandel nahm eine sprunghafte Entwicklung und legte auf 1.817 Mio. Kilowattstunden (Vorjahr 477 Mio. kWh) zu. So stieg bei Umsatzerlösen von 1.763,8 Mio. Euro (Vorjahr: 1.209,2 Mio. Euro) das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit des Gelsenwasser-Konzerns um 15,5 Mio. Euro und erreichte 68,5 Mio. Euro.
Beteiligungen bringen großen Beitrag zum Ergebnis
Gelsenwasser und ihre Beteiligungen konnten im vergangenen Jahr die Wasserkonzession mit der Stadt Fröndenberg verlängern sowie die Wettbewerbe um die Erdgaskonzessionen in Isselburg, Nordwalde, Nordkirchen, Senden und Billerbeck gewinnen.
Zu der erfreulichen Bewertung des zurückliegenden Geschäftsjahrs zählt aus Sicht des Unternehmens die Entwicklung bei den Beteiligungen. Sie tragen inzwischen mit gut 40 Prozent zum Konzernergebnis bei. Aufgrund einer seit 2001 bestehenden, fachlich vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Göttingen AG konnte Gelsenwasser ihren Anteil an dem niedersächsischen Versorger auf 24,8 Prozent aufstocken.
An dem am Niederrhein tätigen regionalen Energie- und Wasserversorger ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH, Moers, hat sich Gelsenwasser durch das Einbringen von Erdgasnetzen beteiligt.
Breitbandkompetenz mit Gelsen-Net weiter entwickeln
Die Beteiligung an der GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH (Gelsen-Net) ist für Gelsenwasser der Einstieg in eine neue Sparte. „Neben Strom, Gas, Wasser und Abwasser ist eine leistungsfähige Dateninfrastruktur Grundlage für das Leben in unseren Städten und für den wirtschaftlichen Erfolg der hier angesiedelten Betriebe. Errichtung und Betrieb von Datennetzen sind Zukunftsthemen unserer Partnerkommunen. Da wir uns als Ansprechpartner in allen Infrastrukturfragen sehen, war es nur konsequent, in diesem Geschäftsfeld handlungsfähig zu werden“, erklärt Deters den Schritt. Gelsen-Net hat den Zuschlag für die Erschließung der Städte Castrop-Rauxel, Herten und Recklinghausen mit schnellen Datennetzen erhalten. Im abgestimmten Vorgehen bei Tiefbaumaßnahmen wollen Gelsenwasser und Gelsen-Net Vorteile erzielen, die dann auch den Kunden zugutekommen sollen.
Kläranlage in Schkopau stärkt die Sparte Abwasser
Mit der Übernahme der Kläranlage Schkopau/Sachsen-Anhalt hat Gelsenwasser einen weiteren wichtigen Schritt als Betreiber industrieller Infrastruktur getan. An dem Standort im mitteldeutschen Chemiedreieck (Bitterfeld, Schkopau, Leuna) reinigt die Anlage Produktionsabwässer aus der dortigen Kunststoffchemie und Abwässer des Abwasserzweckverbands Merseburg. Die Übernahme der Kläranlage in Schkopau wertet Gelsenwasser als eine Folge der positiven Referenz durch den Betrieb des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, wo eine Gelsenwasser-Beteiligung im Jahr 2013 die Verantwortung übernahm.
Energiewende praxisnah mitgestalten • Innovationen fördern und einsetzen
Das Kolumbus-Innovationsteam, mit den Partnern aus Bochum und Dortmund vor einem Jahr gestartet, spürt zukunftsfähige Ideen auf und prüft diese gemeinsam mit den Mitarbeitenden aus den Unternehmen auf Praxistauglichkeit und Potenzial. Ein aktuelles Beispiel aus dem Technikkontext ist der 3D-Druck, der es ermöglicht, Prozesse schneller zu machen und Anlagen effizienter zu betreiben. Ein weiterer Ansatz ist, Wartungs- oder Montagemitarbeiter im Stromnetz durch Augmented Reality (AR) zu unterstützen.
In der Sparte Stromerzeugung nahm Gelsenwasser mit Partnern an zwei Standorten in Hünxe Windenergieanlagen in Betrieb. Sieben Windräder erzeugen hier eine Leistung von 21 Megawatt. Weitere elf Anlagen an zwei Standorten in Brandenburg und im Sauerland mit 56 Megawatt Leistung sind in Planung.
„Partner in allen Infrastrukturfragen“
Wegen des zuletzt rasanten Wachstums mit der Ausweitung der Geschäftsbereiche hat das Unternehmen bereits 2017 ein Projekt zur Schärfung der „Marke Gelsenwasser“ gestartet, das 2018 abgeschlossen wurde und sich nun in der Umsetzung befindet. Das Profil als Infrastrukturunternehmen für Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Daten ist weiterentwickelt worden. Der Vertrieb geht mit der Marke „Erenja“ neue Wege. „Wir sind Partner von Kommunen und Betrieben bei allen Fragen der Infrastruktur. Wir liefern Lösungen auf den Punkt“, präzisiert Deters den weiteren Weg von Gelsenwasser. „Dasselbe gilt für unsere Haushaltskunden: Sichere Versorgung, zukunftsfähige, transparente Angebote und individueller Service sind dabei unser Maßstab.“