02. November 2017, 11:10 Uhr | Sparkasse Gelsenkirchen
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Die Prioritäten bei der Geldanlage haben sich merklich geändert: 54 Prozent der Deutschen halten die selbst genutzte Immobilie nun für am besten geeignet. Das ist eine Verdopplung in den zehn Jahren seit Ausbruch der Finanzkrise. Traditionell waren festverzinsliche Anlagen wie die Lebens- oder die Rentenversicherung am beliebtesten.
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar Added Value hat im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) im Frühsommer 2017 insgesamt 2.884 Menschen in Deutschland befragt und die Ergebnisse im „Vermögensbarometer 2017 – Die Deutschen und ihr Geld“ zusammengefasst. Die Studie hat ergeben, dass die Deutschen gerade in Zeiten des anhaltenden Niedrigzinses verlässliche Anlagemöglichkeiten suchen: „Gefragt sind Immobilien zur Selbstnutzung vor allem bei jungen Familien“, sagt Bernhard Lukas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen. Aber nicht nur als Eigenheim, auch als eine weitere Form der Geldanlage sei die Immobilie sehr beliebt. „Mit 27 Prozent sieht über ein Viertel der Bevölkerung in vermieteten Gebäuden das zweitbeste Mittel für den Vermögensaufbau“, so der Vorstandsvorsitzende. Gegenüber 2007 (sieben Prozent) sei dies ein Anstieg von 20 Prozentpunkten.
Aber nicht nur an den Anlageobjekten, auch bei den Strategien lässt sich der Umfrage zufolge ein Wandel nachvollziehen: „Der Vermögenszuwachs, also die Rendite, hat nicht mehr höchste Priorität, sondern die Sicherheit ist den Menschen nun am wichtigsten. Es folgen Flexibilität und Verfügbarkeit – und erst dann die Rendite“, sagt Bernhard Lukas weiter.
Außerdem geht aus der Umfrage hervor, dass nunmehr ein knappes Viertel der Deutschen nicht für das Alter spart. Besonders hoch sei der Anteil der Nicht-Vorsorger mit 36 Prozent bei den unter 30-Jährigen beziehungsweise mit 47 Prozent bei den Menschen in der niedrigsten Einkommensgruppe (Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 Euro / Monat).
„Gut die Hälfte derjenigen, die nicht vorsorgen, sehen sich finanziell nicht dazu in der Lage“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Zwölf Prozent der Menschen, die unsicher seien, ihre zukünftige finanzielle Absicherung auf jeden Fall zu erreichen, rechneten überdies mit Altersarmut.
Das Ansehen der Sparkassen ist – trotz der zunehmenden Skepsis gegenüber Banken – unangefochten: Rund die Hälfte der Bundesbürger bringen ihnen „(sehr) großes“ Vertrauen entgegen.