07. Juni 2017, 14:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Kolumne von Oberbürgermeister Frank Baranowski
Liebe Gelsenkirchenerinnen, liebe Gelsenkirchener!
Feierabend: Schon das Wort hat einen schönen Klang. Man hat gearbeitet, hat sein Tagewerk geleistet und kann dann guten Gewissens feiern. Natürlich nicht allein, sondern zusammen mit anderen, unter Menschen, am besten mitten in der Stadt. Die Chance dazu besteht in Buer auf der Domplatte schon seit einer ganzen Weile – und jetzt etabliert sich hoffentlich auch in der Gelsenkirchener City am neuen Standort ein Feierabendmarkt.
Noch ist es ein zartes Pflänzchen, aber die Anfänge des Marktes waren doch vielversprechend. Wenn jetzt die Sommermonate beginnen, dann sollte auch der zweite Feierabendmarkt in unserer Stadt zu einem dauerhaften Erfolg werden. Ob Mittwoch- oder Donnerstagabend: Es kommt ein leichter Zug mediterraner Lebensart zu uns. Und vielleicht ist das kein Zufall, denn der Rahmen dafür stimmt, im Norden wie im Süden.
Ein bisschen wirkt es in der Gelsenkirchener City sogar so, als hätten wir die ganze Arbeit dafür gemacht. Der neu gestaltete und neu gepflasterte Heinrich-König-Platz ist zum richtigen Zeitpunkt fertig geworden, und der „Heinrich“, wie ich als neue Kurz-Bezeichnung hier und da mal aufgeschnappt habe, wird angenommen als das, was er ist: als der zentrale Knoten- und Begegnungspunkt im Herzen der City. Der große Platz zwischen Hans-Sachs-Haus, Altstadtkirche, Sankt Augustinus und Bahnhofstraße bebte zu seiner für mich überraschend gut besuchten Eröffnungsveranstaltung, und ich bin sicher: Er wird auch weiterhin ein lebendiger Ort in der Gelsenkirchener City sein.
Die Mitte unserer Stadt stärken: Das ist schon seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen unserer Stadtpolitik. Das ist nicht ganz einfach, weil wir im Ruhrgebiet umgeben sind von anderen Städten mit ihren Zentren, weil wir in Gelsenkirchen selbst gleich zwei Zentren haben und weil viele Entwicklungen die Dinge in eine andere Richtung lenken. Ja, es mag bequem sein, sich Dinge im Internet zu bestellen und direkt nach Hause liefern zu lassen. Aber besser ist es doch, in der Stadt einzukaufen, sich fachkundig beraten zu lassen, damit indirekt Nachbarn zu unterstützen – und eben auch immer wieder Menschen in der Stadt zu treffen.
Die Mitte der Stadt stärken und zugleich für vitale, lebenswerte Quartiere sorgen: Das sind die wichtigsten Ziele unserer Stadterneuerung. Das geht nicht über Nacht, das kann dauern. In Buer sehen wir, was bei der Umsetzung des Leitplans alles möglich war, denken wir an die Entwicklung der Domplatte oder an die Kulturmeile. Aber in Buer sehen wir auch, dass wir am Ball bleiben müssen, denn es gibt ständig neue Herausforderungen, denen wir begegnen müssen – etwa die Schließung der Sinn-Kaufhäuser oder die ungewisse Zukunft der Markthalle. Und wir bleiben am Ball – auch im Stadtsüden, wo wir weiter in der City tätig sein werden, in der Ebertstraße zum Beispiel.
Im Frühling und im Sommer macht sich die Arbeit bezahlt, die zuvor geleistet wurde. In den sonnigen Monaten wird sichtbar, was entstanden ist. Und was am Heinrich-König-Platz entstanden ist, ist ein Ort und ein Grund zum Feiern, genauso wie der tägliche Feierabend. Dazu sind Sie in unseren Innenstädten stets herzlich eingeladen!
Ihr
Frank Baranowski