05. April 2017, 20:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Rede von Oberbürgermeister Frank Baranowski
- Es gilt das gesprochene Wort! -
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich heiße Sie ganz herzlich willkommen in unserer Schauburg hier in Buer, einem der schönsten und charmantesten alten Lichtspielhäuser der Region. Und wie das so ist mit altem Charme – er muss gepflegt, erhalten und immer wieder neu hergestellt werden. Auch deshalb passt dieser Ort sehr gut zu dem Thema unserer Veranstaltung heute. Auch den Charme und die Attraktivität unserer Buerschen Innenstadt wollen und müssen wir beständig pflegen, erhalten und – wo nötig – wieder herstellen. Darum soll es heute gehen. Und ich freue mich außerordentlich, hier so viele an der Entwicklung des Buerschen Zentrums Interessierte, so viele Buersche Akteure, begrüßen zu dürfen. Mit anderen Worten: Ganz großes Kino für Buer!
Das ist auch nötig. Denn für das, was wir in den nächsten Wochen und Monaten vorhaben, brauchen wir so viele motivierte und engagierte Mitwirkende, so viele ehrlich an der Zukunft Buers Interessierte, wie möglich.
Meine Damen und Herren,
Sie wissen alle: In Buer hat sich letzter Zeit vieles getan. Und es tut sich auch augenblicklich einiges. Im Guten wie im nicht ganz so Guten. Es gibt außerordentlich positive und ermutigende Entwicklungen. Und es gibt gegenwärtig auch einige, die eher zur Sorge Anlass geben. Klar: Die Schließung der SinnLeffers-Kaufhäuser ist eine Zäsur für Buer. Das muss man deutlich sagen. Auch die Zukunft der Markthalle ist ein Thema, bei dem es noch viele Fragezeichen gibt. Und klar ist auch, dass, wenn man als Gelsenkirchener, als Bueraner durch die Buersche Innenstadt geht, man keine vernachlässigten Immobilien oder – vorsichtig ausgedrückt: - unterperformanten Ladennutzungen sehen will. Das ist alles klar. Ihnen, mir, der Stadt. Genauso klar ist aber: Dazu gehören immer mehrere. Eine Stadt, die Rahmenbedingungen schafft, sich bemüht, ein positives Investitionsklima herzustellen, Prozesse initiieren und Partner zusammenbringen kann. Aber dazu gehören immer auch Privateigentümer, die ihre berechtigten Renditeerwartungen sorgfältig abwägen gegen eine Verantwortung, die man als Eigentümer auch hat für seine Stadt, für ihre langfristigen Entwicklungsziele und Qualitätsansprüche.
Die Tatsache, dass Sie alle heute hier mit dabei sind, werte ich als außerordentlich ermutigendes Zeichen dafür, dass wir bei der langfristigen Weiterentwicklung der Buerschen Innenstadt auch auf Ihre Verantwortungsbereitschaft, auf Ihren Bürgersinn als Bueranerinnen und Bueraner und auf Ihr Engagement für Ihre Stadt bauen können. Dafür möchte ich mich jetzt schon bei Ihnen bedanken!
Wir haben in der Vergangenheit gemeinsam schon gezeigt, was alles für Buer möglich ist, wenn viele Akteure sich vernetzen, ihre Aktivitäten verzahnen, wenn Ideen, - klar: - auch Geld und eine Prise Mut und Unkonventionalität zusammenkommen. Dann kommt nämlich richtig Gutes bei raus. Damit haben wir in den letzten Jahren richtig viel bewegt für die Buersche City: Aus einem dunklen, unattraktiven Loch voller Leerstände ist an der „Domplatte“ ein richtig attraktiver, urbaner Platz entstanden, an dem sich Menschen gerne aufhalten. Dank der Initiative tatkräftiger lokaler Akteure konnte eine ruhrgebietsweit beachtete Revitalisierung des ehemaligen Karstadt-Hauses zum Linden-Karree realisiert werden. Wir haben das südliche Entree der Buerschen City am Goldbergplatz samt Kulturmeile attraktiver gestalten können. Und mit dem Feierabendmarkt donnerstags im Schatten von St. Urbanus haben wir hier in Gelsenkirchen-Buer etwas, um das uns viele Städte beneiden.
Gelsenkirchen hat ja bekanntlich zwei starke Innenstädte, eine im Süden, eine im Norden. Mit diesen Innenstädten – das muss man auch mal sehen - stehen wir im Ruhrgebietsvergleich sehr, sehr passabel da. Weil wir schon seit Jahren bestrebt sind, sie zu schützen, sie zu pflegen. Dafür zu sorgen, dass die Buersche City ihrem Image als höherwertigem Einkaufsstandort auch in Zukunft gerecht wird, ist daher natürlich auch gesamtstädtisch von zentralem Interesse.
Meine Damen und Herren,
deshalb gilt: Wir wollen, wir können uns auf den Erfolgen der Vergangenheit nicht ausruhen. Und wir tun es auch nicht. Die Herausforderungen sehen wir. Und wir werden ihnen als Stadt Gelsenkirchen aktiv und gestaltend begegnen. Ich hoffe, gemeinsam mit Ihnen! Wir haben schonmal angefangen: Wir haben ein Integriertes Entwicklungskonzept für die Buersche Innenstadt in Auftrag gegeben und wollen damit den erfolgreichen Leitplan Buer fortschreiben. Damit wollen wir einen Regieplan, ein Drehbuch für die Innenstadtentwicklung der nächsten Jahre haben, das wir dann Punkt für Punkt in die Tat umsetzen. Damit wir Buer – durchaus auch durch längerfristige Visionen – nachhaltig attraktiv gestalten. Das geht nur gemeinsam mit Ihnen. Und das fängt eben schon bei der Erstellung dieses Regieplans, bei der Erstellung des Konzeptes an. Es kommt auch auf Sie und Ihre Ideen an: „Was für eine Innenstadt wollen wir haben?“ „Und was sind wir bereit, dafür zu tun?“ Diese Fragen möchten wir heute und in den nächsten Tagen mit möglichst vielen Menschen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und diskutieren.
Ich wünsche uns allen in diesem Prozess viel Ideenreichtum, Fantasie und Ausdauer, freue mich auf den Austausch mit Ihnen und sage: Bühne frei für Buer!
Glück auf!