04. August 2016, 16:41 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Kolumne von Oberbürgermeister Frank Baranowski
Liebe Gelsenkirchenerinnen, liebe Gelsenkirchener!
Mut brauchen wir alle. Bei besonderen Entscheidungen, im Alltag, immer wieder. Allerdings wissen wir auch: Von allein kommt er nicht. Mut hat Voraussetzungen. Mut ist sehr oft das Resultat von gemachten Erfahrungen, von Zuspruch und Anerkennung. Darum ist es so wichtig, dass wir allen Kindern und Jugendlichen möglichst viel Selbstvertrauen mit auf den Weg geben.
Natürlich gibt es da zahllose Möglichkeiten, um das zu tun. Indem wir etwa nicht nur unsere eigenen Kinder unterstützen, sondern auch Kinder und Jugendliche in den Sportvereinen oder Jugendtreffs, in der Nachbarschaft, in Kitas und Schulen. Zahlreiche Ehrenamtliche, aber auch viele Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher leisten dabei Großartiges. Wir haben in Gelsenkirchen im vergangenen Jahrzehnt eine enorme Fülle an Bildungs- und Betreuungsangeboten geschaffen, die Kinder und Jugendliche stärken. Und trotzdem entsteht manchmal noch ein neues Angebot, bei dem man denkt: Ja, genau das hat bisher gefehlt!
Wahrscheinlich haben Sie auch schon von diesem Projekt der Westfälischen Hochschule gehört: Talent-Scouts der Hochschule gehen in unsere Schulen und ermutigen Schülerinnen und Schüler, sich ein Studium zuzutrauen. Sie unterstützen gerade jene Jugendliche, die zwar das nötige Talent haben, denen es bis dahin aber an der nötige Rückendeckung fehlte.
Diese Gelsenkirchener Idee hat inzwischen etlichen jungen Frauen und Männern aus unserer Stadt zu einem Studienplatz verholfen. Und sie funktioniert so gut, dass sie inzwischen vom Land und mehreren Hochschulen aufgenommen worden ist. Nun gründet das Land Nordrhein-Westfalen ein Zentrum für Talentförderung, und das kommt konsequenterweise dorthin, wo die Idee herstammt: nach Gelsenkirchen. Genauer: in die Räume des früheren Arbeitsgerichtes.
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft ggw hat – nachdem das Gericht ins neue Justizzentrum gewechselt ist – dieses Haus gekauft, es renoviert und nun dem Land zur Verfügung gestellt, denn wir wollten das Talentzentrum gerne an diese Stelle haben. Neben dem Wissenschaftspark ist es bereits die zweite wissenschaftsnahe Einrichtung am Eingang zur Bochumer Straße, wir schaffen damit einen Brückenschlag von der Westfälischen Hochschule in den Stadtsüden. Und ich gehe fest davon aus, dass diese Neuansiedlung auch unseren Anstrengungen zur Erneuerung der Bochumer Straße weiteren Schwung verleihen wird.
Das NRW-Zentrum für Talentförderung passt sehr gut in diesen Stadtteil, es passt aber auch ganz grundsätzlich sehr gut in unsere Stadt. Es passt gut zu einer Stadt, die große Potenziale und echte Talente hat, die aber ihre Stärken manchmal noch etwas besser zur Entfaltung bringen kann. Daran arbeiten wir, mit vielen kleinen und manchen mutigen Schritten.
Ihr
Frank Baranowski