16. Mai 2022, 14:32 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Oben von links: Alexandra Dumont Neslihan Kanbur, Zeyneb Al-Jaanabi, Enis Akin, unten von links: Dagmar Eckart und Asmaa El Makhoukhi-Mekkaoui aus der städtischen Gleichstellungsstelle. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen.
GE. Zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Biphobie, Trans*phobie und Inter*phobie (IDAHOBIT*) setzen die Gleichstellungsstelle, die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen und das Queere Jugendzentrum together Gelsenkirchen, am 17. Mai 2022 ein klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und für mehr Akzeptanz.
Der Aktionstag erinnert an den 17. Mai 1990. An diesem Tag beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu werten und aus dem Krankheitsschlüssel zu streichen.
Landesweite Kampagne „Weg mit den Barrieren in den Köpfen“
Mit der Regenbogenflagge vor dem Hans-Sachs-Haus und dem Rathaus in Buer erinnert die Stadt an diesen Tag und setzt ein Zeichen für Vielfalt. Die Gleichstellungsstelle beteiligt sich auch in diesem Jahr an der landesweiten Aktion „Weg mit den Barrieren in den Köpfen“ des Queeren Netzwerks NRW e.V.
Die Kampagne stellt die mehrfache Ausgrenzung von queeren Menschen in den Vordergrund, die aufgrund anderer Merkmale (wie zum Beispiel Behinderung oder Beeinträchtigung, ethnischer Herkunft, Alter, Geschlecht, Religion, Weltanschauung oder sozialer Herkunft) zu einer ausgegrenzten Gruppe gehören und dadurch Mehrfachdiskriminierungen erfahren. Fakten, die auch der städtische Aktionsplan LSBTIQ* berücksichtigt.
Aktionen in Gelsenkirchen
Mit einem offenen Mittagsangebot für queere Schülerinnen und Schüler wollen die initiierenden Lehrkräfte (Marcie Krafzik und Sven Pörsch) der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen ein klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit im schulischen Alltag setzen. Unterstützt werden sie von der schulischen Bücherei, die ihr Büchersortiment um queere Themen ergänzt und im Pride Month ausstellt. „Angebote wie diese sind notwendig an Schulen, denn es outen sich Schülerinnen und Schüler an unserer Schule und genau diese müssen wir dann auch unterstützen“, so Sven Pörsch.
Mauern einreißen will das Jugendzentrum „together - jung.lesbisch.schwul.bi.trans*“. Zu diesem Zweck hat die Community hier ihre individuellen Diskriminierungserfahrungen auf Mauersteine geschrieben, die durch ein Gerüst aus positiven Erlebnissen zusammengehalten werden. Mit dem Einreißen der Mauer soll ein symbolisches Zeichen gegen anhaltende gesellschaftliche Diskriminierungen gesetzt werden. Mit der Aktion werden die Jugendlichen mehrere Christopher Street Days (CSD) in Deutschland besuchen.
Im „together“ in der Wildenbruchstraße 13 haben queere Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren in Gelsenkirchen die Möglichkeit zum Kennenlernen, Freunde finden, Treffen, Quatschen und Spaß haben. Bei Fragen, Beratungsanfragen oder Problemen gibt es vor Ort geschultes Personal zur Unterstützung.
Zahlen, Daten, Fakten zu LSBTIQ*
„Obwohl queere Rechte Menschenrechte sind“, so Enis Akin von der städtischen Gleichstellungsstelle, „gehört die Benachteiligungen aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität nach wie vor zur traurigen Alltagsrealität.“
Denn:
- Die Zahl der Straftaten im Themenfeld der „Geschlechtlichen und sexuellen Identität“ ist im Jahr 2021 deutlich um 66 Prozent angestiegen. Auch im Themenfeld "Sexuelle Orientierung", in dem homophobe Straftaten erfasst werden, sind die Fallzahlen um rund 50 Prozent angestiegen (vgl. Politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2021 - Bundesweite Fallzahlen)
- Ein Drittel der LSBTIQ*-Menschen outet sich nicht am Arbeitsplatz oder geht verschlossen mit der sexuellen Orientierung/Geschlechtsidentität um.
- LSBTIQ*Personen dürfen trotz knapper Blutkonserven immer noch nicht Blutspenden, wenn sie nicht mindestens vier Monate keinen sexuellen Kontakt hatten.
- 55 Prozent der queeren Jugendlichen haben in der Schule Erfahrungen mit verbalen Angriffen gemacht. 10 Prozent erleben körperliche Gewalt in der Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz. Dabei sind queere Personen of Color in besonderem Maße von Diskriminierung betroffen. Sie erfahren Ausgrenzungen und Anfeindungen in der Gesellschaft, Schule und Familie. Als Personen andere Ethnie oder Religion/Weltanschauung sind sie zudem von Rassismus betroffen.
Kontakt:
Enis Akin
Gleichstellungsstelle Stadt Gelsenkirchen
E-Mail: enis.akin@gelsenkirchen.de
Telefon: 0209 1692605
Mehr Infos zur Gleichstellungsstelle Gelsenkirchen sowie der Aktionsplan LSBTIQ* unter: www.gelsenkirchen.de/gleichstellung
Bildhinweis: Oben von links: Alexandra Dumont Neslihan Kanbur, Zeyneb Al-Jaanabi, Enis Akin, unten von links: Dagmar Eckart und Asmaa El Makhoukhi-Mekkaoui aus der städtischen Gleichstellungsstelle. Foto: Stadt Gelsenkirchen.