21. Oktober 2020, 12:30 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Am Dienstag, 27. Oktober 2020, um 19 Uhr werden das Gerichtswesen und der Strafvollzug im 16. Jahrhundert im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Vortragsreihe „Renaissance und mehr“ stehen. Zu Gast hat das Erlebnis-Museum Schloss Horst die Professorin Jutta Nowosadtko die im Rittersaal über den Beruf des Scharfrichters referiert. Der Eintritt ist frei.
Zum Beginn der Frühen Neuzeit wandelte sich das Gerichtswesen grundlegend. Der Inquisitionsprozess setzte sich in Deutschland durch. Zur Durchführung von Verhören und für den Strafvollzug benötigten die Gerichte ausgebildete Spezialisten, die Scharfrichter. Ihr Tätigkeitsfeld umfasste nicht nur Foltern und Hinrichtungen, schon allein, weil diese zu selten vorkamen. Deshalb war ihr beruflicher Alltag durch medizinische Tätigkeiten geprägt. Wer waren diese Scharfrichter? Wie waren sie in der frühneuzeitlichen Gesellschaft angesehen?
Jutta Nowosadtko lehrt derzeit als Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Sie studierte in Essen Geschichte, Sozialwissenschaften und Pädagogik. 1993 promovierte sie mit einer Arbeit zur Sozialgeschichte der Scharfrichter und Abdecker im frühneuzeitlichen Bayern. Die Habilitationsschrift befasste sich mit dem stehenden Heer des Fürstbistums Münster. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Militärgerichtsbarkeit und Militärverwaltung in der Frühen Neuzeit.