Die Heilig Kreuz-Kirche von Josef Franke an der Bochumer Straße in Gelsenkirchen-Ückendorf war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung im Jahre 1929 eines der spektakulärsten Kirchenbauwerke der frühen Moderne und ist von herausragender überregionaler Bedeutung. Im August 2007 wurde sie außer Dienst gestellt. Künftig wird sie als außergewöhnlicher Veranstaltungsort Gäste aus der Region anziehen und kultureller Quartiersmittelpunkt an der Bochumer Straße sein. Im Januar 2019 war Grundsteinlegung für das Projekt, ab 2021 sollen in der Heilig Kreuz-Kirche Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
„Der Umbau von Heilig-Kreuz ist eines der zentralen Zukunftsprojekte der Stadt Gelsenkirchen. Und das aus zwei Gründen: Zum einen entsteht hier etwas in Ückendorf mit Strahlkraft in das gesamte Ruhrgebiet. Zum anderen ist das ein starker Entwicklungsimpuls in die Bochumer Straße hinein, wo gerade an vielen verschiedenen Ecken ganz viel passiert“, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der Grundsteinlegung. Die Stadt Gelsenkirchen hatte der Kirchengemeinde St. Augustinus im Jahr 2017 das Kirchengebäude abgekauft, um zum einen eine Nachnutzung für dieses Baudenkmal von Rang zu sichern und zum zweiten ein gezieltes Impulsprojekt im Rahmen der Revitalisierungsstrategie für die Bochumer Straße in Gelsenkirchen-Ückendorf zu realisieren.
Betrieben wird der neue Veranstaltungsort künftig von der Emschertainment GmbH. Geschäftsführer Helmut Hasenkox: „Ich freue mich jetzt schon auf dieses Haus. Das wird ein Veranstaltungsort, der im Ruhrgebiet seinesgleichen sucht.“ Die Umbaupläne des Aachener Architekturbüros pbs Architekten sehen vor, dass im Inneren der Kirche, unter größtmöglicher Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes, ein ca. 400 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum entsteht, der (abhängig von der Art der Bestuhlung) bis zu 700 Personen Platz gibt. In dem ebenfalls von Josef Franke als Ensemble entworfenen rechten Flügelbau werden weitere Räume entstehen, die Vereinen und Initiativen im Stadtteil Platz für soziale und nachbarschaftliche Angebote und Projekte bieten. Im Erdgeschoss des Flügelbaus wird eine Gastronomie entstehen. „Auf diese Weise wird Heilig-Kreuz künftig wieder, wie früher, zu einem zentralen Ort im Quartier“, so Stadtbaurat Martin Harter.
Die Heilig Kreuz-Kirche an der Bochumer Straße in Gelsenkirchen-Ückendorf wurde in den Jahren 1927-1929 nach Plänen des Architekten Josef Franke erbaut. Sie ist eines der spektakulärsten Kirchenbauwerke der frühen Moderne und als eines der Hauptwerke des Backsteinexpressionismus eines der Gelsenkirchener Baudenkmäler von überregionaler Bedeutung. Ende der 1920er Jahre war die Ückendorfer Pfarrgemeinde St. Josef mit 17.000 Gläubigen die größte Kirchengemeinde Deutschlands, so dass der Neubau dieses Gotteshauses nötig wurde.
Das Umbauvorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Kurz vor dem Jahreswechsel 2016/2017 wurde durch die Bezirksregierung Münster der Förderbescheid in Höhe von rund 9,7 Millionen Euro übergeben.