17. November 2025, 16:13 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräbervorsorge e.V. hat am Sonntag, 16. November 2025, dem Volkstrauertag, am Ehrenmal oberhalb des Berger Sees in Buer eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die Toten von Krieg und Gewalt abgehalten. Zur Veranstaltung kamen etwa 80 Personen.
Nach dem Grußwort von Oberbürgermeisterin Andrea Henze hielt der Kreisvorsitzende des Volksbundes, Werner Wöll, die Gedenkrede. Beide betonten den Wert von Freiheit und Demokratie, die in diesen Tagen herausgefordert sind und geschützt werden müssen.
„Wir erinnern uns der im Krieg Verstorbenen – und verstehen heute leider viel besser als noch vor wenigen Jahren, dass die Gefahr von Krieg und in Gewalt keine abstrakte ist“, so Andrea Henze.
Mitglieder des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr, des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr und des Bürgerschützenvereins Erle-Middelich 1896 e.V. sowie Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld gestalten die Gedenkfeier durch eigene Beiträge auf bewegende Weise mit. Das Musikkorps der Heilsarmee sorgte für die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier.
Der Volkstrauertag ist offizieller Gedenktag der Bundesrepublik. Er findet alljährlich zwei Wochen vor dem 1. Advent statt. Die Stadt Gelsenkirchen veranstaltet Gedenkfeiern aus diesem Anlass seit 1994.
Seit 1922 ist der Volkstrauertag dem Gedenken der Kriegstoten gewidmet. Die Nationalsozialisten benannten den Tag in „Heldengedenktag“ um und stellten ihn in den Dienst ihrer kriegsverherrlichenden Propaganda. Seit 1945 wird am Volkstrauertag neben den Gefallenen auch der zivilen Opfer des Krieges gedacht. So treten im Gedenken neben die toten Soldaten auch die Frauen, Kinder und Männer, die in den besetzten Ländern und in Deutschland zu Opfern von Krieg und Gewalt geworden waren. Hierzu zählen ausdrücklich auch die Menschen, die aus politischen, religiösen, so genannten „rassischen“ oder anderen Gründen verfolgt und ermordet worden waren.
Heute ist der Volkstrauertag allen Toten von Krieg und Gewalt gewidmet, dazu gehören auch die im Dienst gestorbenen Polizistinnen und Polizisten oder im Ausland gefallene Bundeswehrsoldatinnen und Soldaten. Die Gedenkfeier ist zugleich eine Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. wurde 1919 gegründet. Er kümmerte sich zunächst um die Gräber der deutschen Kriegstoten des Ersten Weltkrieges im europäischen Ausland, ab 1946 auch um die Kriegsgräber des Zweiten Weltkrieges. Heute pflegt der Volksbund im Auftrag der Bundesregierung 834 Kriegsgräberstätten mit mehr als 2,8 Millionen Gräber in 46 Staaten Europas und Nordafrikas. Unter dem Motto „Gemeinsam für den Frieden“ betreibt der Volksbund vier eigene Jugendbildungs- und begegnungsstätten, darunter drei im Ausland und eine im Inland, und organisiert jährlich bis zu 50 Jugend-Workcamps im europäischen Ausland. Die Bildungsangebote des Volksbundes werden jährlich von mehr als 20.000, überwiegend jungen, Menschen wahrgenommen.