30. Oktober 2025, 16:07 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
	
	 
 Bildrechte: Demokratische Initiative
 
	Kurt Neuwald, Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen, hat nach den Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft die Jüdische Gemeinde in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen wieder mit aufgebaut. Und das, obwohl Kurt Neuwald selbst viele Jahre in Konzentrationslagern eingekerkert war und viele Mitglieder seiner Familie von den Nazis ermordet wurden. Begraben ist Kurt Neuwald auf dem Jüdischen Friedhof in Gelsenkirchen-Ückendorf.
Um Kurt Neuwald und allen Opfern der nationalsozialistischen Diktatur mahnend zu gedenken, ruft die Demokratische Initiative zu einem Schweigezug und einer Kundgebung am Sonntag, 9. November, ab 13:45 Uhr auf. Treffpunkt ist an der Gesamtschule Ückendorf, Bochumer Straße 190.
Am 9. November 1938, in der von den Nazis zynisch so genannten Reichskristallnacht, brannten in Gelsenkirchen die Synagogen, wurden auch in Ückendorf Menschen jüdischen Glaubens von ihren Nachbarn misshandelt und gedemütigt.
Der Weg des Schweigezugs führt zum Jüdischen Friedhof in Ückendorf. Der Friedhof besteht seit 1927 und ist heute noch Begräbnisstätte für die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen. Männliche Teilnehmer des Schweigezugs werden gebeten, auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen.
Auf dem Friedhof beginnt um 14:30 Uhr die Kundgebung zu der Slava Pasku, 1.Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, begrüßen wird. Im Anschluss geben jüdische Jugendliche des Jugendzentrums Chesed einen Einblick in die sie bewegenden Gedanken. Nach dem Kaddisch, dem Gebet der Trauernden, spricht Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin und Schirmherrin der Demokratischen Initiative, Andrea Henze. Die Kundgebung endet mit dem Moorsoldatenlied, das 1933 von Häftlingen des Konzentrationslagers Börgermoor bei Papenburg geschrieben wurde.
Die Demokratische Initiative ist ein Bündnis aus Parteien, Kirchen, karitativen Einrichtungen, Gewerkschaften und weiteren relevanten Gruppen Gelsenkirchens. Seit über 60 Jahren gedenkt Gelsenkirchen mit einem Schweigezug und einer Kundgebung der Novemberpogrome und ruft dazu auf sich jeder Form von Rassismus und Diskriminierung entgegenzustellen.