06. April 2022, 15:14 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 06. April 2022, 15:14 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Die Fassade der Schauburg in Buer soll umfangreich saniert werden und dabei ihre historische Anmutung zurückerhalten. Nach dem 2. Weltkrieg sind einige einschneidende Umbauten erfolgt. So wurden unter anderem sämtliche Fenster und Türen der Fassade ersetzt. Da die Fassade Alterserscheinungen zeigt und sich insbesondere die Erdgeschossfassade in einem stark unansehnlichen Zustand befindet, ist eine umfangreiche Restaurierung geplant. Der Ausschuss für Bau und Liegenschaften bewilligte nun 350.000 Euro für dieses Projekt.
„Die Sanierung hat das Ziel, einerseits die bemerkenswerte Substanz des Gebäudes der Schauburg zu erhalten und andererseits, durch die behutsame Wiederherstellung der Schaufensterfassade das ursprüngliche Erscheinungsbild der stadtbildprägenden expressionistischen Fassade wieder erlebbar zu machen. Damit wird ein wichtiger Impuls und Beitrag zur weiteren Innenstadtentwicklung Buer durch die Stadt Gelsenkirchen geleistet“, erklärt Stadtbaurat Christoph Heidenreich.
Die Schauburg ist einer der wenigen gut erhaltenen Kinobauten aus der Zwischenkriegszeit in Deutschland. Zwischen 1928 und 1930 erbaut, war die Schauburg als Kombination aus Kino, Theater und Veranstaltungsort konzipiert. und besaß zunächst einen einzigen großen Saal mit Empore, Bühnenhaus und Orchestergraben. Der Zugangsbereich und das nahezu unverändert erhaltene Foyer waren repräsentativ. Im Vordergebäude fanden neben dem Kinoeingang vor allem Läden mit großen Schaufensterfronten Platz.
Die Fassade des Erdgeschosses ist in ihrem heutigen Zustand ein Produkt der Sanierungen der Nachkriegszeit. Sämtliche Türen und Fenster wurden damals neu hergestellt, wobei insbesondere das große Schaufenster durch den Wegfall zweier seitlicher Türen deutlich gegenüber dem Ursprungszustand verändert wurde. Die ursprünglich vorhandenen Seitentüren des Schaufensters sollen in Anlehnung an die aus Bauzeichnungen und alten Fotografien bekannten Originale rekonstruiert werden. Sämtliche neue Türen und Fenster sind als Stahlkonstruktionen geplant; das Motiv der gekrümmten Scheiben an den Ladeneingängen wird beibehalten und auch auf die neuen Zugänge des Ladens angewandt.
Die Fassade ist oberhalb des Erdgeschosses flächig mit Natursteinplatten verkleidet. Das Negativ einer historischen Ladenaufschrift „Bünck & Sohn“, welches freigelegt wurde, wird konserviert und aufgearbeitet; die umgebende Fassadenfläche in einem zur Natursteinfarbe passenden Farbton gestrichen. Darüber hinaus wird eine vollflächige Fugensanierung stattfinden.
Die Planung der Sanierung erfolgte in enger Abstimmung zwischen der Unteren Denkmalbehörde und einem mit der Sanierung von Denkmälern erfahrenem Architekturbüro aus Münster. Diese erstellen nun bis zum Herbst 2022 die Ausführungsplanung. Der Baustart ist für das Jahr 2023 geplant.