13. Juli 2016, 16:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 13. Juli 2016, 16:00 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
„Mein Ziel ist es Medizin zu studieren“, der 16-jährige Mohamad Akkour hat ein klares Ziel und dafür ist er bereit, vollen Einsatz zu zeigen. Im vergangenen Jahr floh er als unbegleiteter Minderjähriger vor dem Krieg und der IS nach Deutschland und besucht seit November 2015 in Gelsenkirchen die Schule.
Dort bereits machte Mohamad schon nach kurzer Zeit durch seinen Fleiß, seine Motivation und seinen Ehrgeiz auf sich aufmerksam. Durch die Unterstützung und Beratung des Sozialdienstes Schule kann Mohamad jetzt auf das Schalker Gymnasium wechseln und hat so die Chance seinen Traum von einem Medizinstudium zu verwirklichen.
Der Sozialdienst Schule begleitet, unterstützt und berät Gelsenkirchener Schulkinder und deren Eltern. Dies findet immer in gemeinsamer Verantwortung mit Schule und den Eltern statt. Dabei agiert es bedarfsgerecht, aufsuchend, niederschwellig und einzelfallorientiert. Ziel ist es Gelsenkirchener Schulkinder dabei so zu unterstützen, dass sie die Schule mit einem Abschluss verlassen können.
Oberbürgermeister Frank Baranowski nutzte jetzt die Gelegenheit, bei einem Besuch des Sozialdienstes Schule, mit Mohamad Akkour über seine Pläne zu sprechen und gleichzeitig an dem Betreuungsgespräch teilzunehmen und die Arbeit des Sozialdienstes Schule in diesem Einzelfall näher kennenzulernen. Durch den Schulwechsel wird seine bisherige Betreuerin Sündüs Karaoglu die Aufgabe an Ena Shaw weitergeben. Sie wird sich in Zukunft darum kümmern, dass Mohamad Akkour die ausreichende Unterstützung erhält. Seine Eltern können ihm nicht helfen, sie leben mit weiteren Geschwistern mitten im syrischen Kriegsgebiet in Aleppo.
Mohamad Akkour hat sich über den Besuch außerordentlich gefreut. „In Syrien muss man, wenn man mit dem Oberbürgermeister sprechen möchte, mindestens ein Jahr warten und hier besucht er mich Zuhause.“ Frank Baranowski zeigte sich von der Zielstrebigkeit des jungen Syrers beeindruckt: „An seinem Beispiel kann man sehen, dass der Sozialdienst Schule gute Arbeit leistet.“
Das Team Sozialdienst Schule wird am 1. August 2016 vier Jahre alt und hat somit einmal die „Grundschule“ durchlaufen. Seit November 2015 betreut der Sozialdienst Schule auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Damit existiert in Gelsenkirchen ein flächendeckendes Angebot der Jugendhilfe in Schulen für die Jahrgänge 1 bis 10.
Das oberste Ziel des Sozialdienstes Schule ist es, gemeinsam mit Eltern und Schule, junge Menschen beim Erreichen von Klassenzielen und Schulabschlüssen zu unterstützen. Dies ist ein wichtiges Element für gelingende Bildungsbiografien, von denen die späteren Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt abhängen.