Mit der Revitalisierung des Quartiers rund um die Bochumer Straße leistet die Stadt Gelsenkirchen erneut Pionierarbeit: Die hier realisierte Stadterneuerung wird als Modellprojekt für die zukünftige Stadtentwicklung in vergleichbaren Quartieren dienen.
Die Maßnahmen der Erneuerung konzentrieren sich auf den Kernbereich eines Gebiets von rund 30 Hektar entlang der Bochumer Straße, das sich zwischen der Kreuzung Junkerweg und der Kreuzung Virchowstraße erstreckt. Hier leben heute rund 2.800 Einwohnerinnen und Einwohner aus 35 Nationen. Die städtebaulich-räumliche Planung wird hier mit sozialen und ökonomischen Bausteinen verknüpft; das zugehörige Handlungsprogramm ist auf eine Laufzeit von rund 15 Jahren angelegt.
Das zukünftige Gesicht des Quartiers rund um die revitalisierte Bochumer Straße wird geprägt sein von Kultur, Wissenschaft und Bildung. Die historische Heilig-Kreuz-Kirche wird zukünftig der kulturelle Quartiersmittelpunkt sein. Die Umnutzungskonzeption für die denkmalgeschützte Kirche zum Veranstaltungszentrum ist von der Stadt Gelsenkirchen in Abstimmung mit der Kirchengemeinde und dem Bistum Essen entwickelt worden.
Die Bochumer Straße wird jetzt schon immer mehr ein Ort für Kreative und alle, die gern selbst anpacken. Nur zwei Beispiele dafür: In den oberen Etagen des Hauses 96 ist bereits das Projekt „Ninety6“ eingezogen: Junges Wohnen für Studierende oder Auszubildende, szenige Wohngemeinschaften für zwei bis drei Bewohnerinnen bzw. Bewohner.
In den Gebäuden 134 bis 142 arbeitet man derweil an einem kleinen Kultur-Kiez für das Quartier, mit Kunst-Spots und Gastronomie. Auch ein Tonstudio im Hinterhof ist in Planung. Und: Das historische Gebäude mit der Hausnummer 134, das bereits einmal städtische Bühnen und eine legendäre Discothek beherbergte, ist als neues Zentrum für Theater, Kino und Tanz vorgesehen.
Um die komplexen Aufgaben der Erneuerung vor Ort überhaupt bewältigen zu können, war es notwendig, altbewährte Mittel der Stadterneuerung, wie die städtebauliche Sanierungsmaßnahme nach dem Baugesetzbuch, durch passgenaue und innovative Instrumente wie den strategischen Masterplan und die eigens gegründete Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) zu ergänzen.