Konzert, 06. März 2019, 19:30 Uhr, Kulturraum „die flora“
Die in diesem Frühjahr erstmalig veranstaltete Reihe „Zweiertakt“ rückt den musikalischen Nachwuchs – jeweils ein Zweiergespann bestehend aus der Besetzung Violine & Klavier – ins Zentrum des Konzert-Geschehens. Wobei das Stichwort „Nachwuchs“ in diesem Fall zu tief gegriffen ist, denn alle vier der in der Reihe vorgestellten Musikerinnen und Musiker können bereits jetzt auf eine beachtliche musikalische Biografie zurückblicken. Sie werden also in ihren noch jungen Jahren ein beachtliches Maß an hochmusikalischer Professionalität mitbringen, wenn sie ihre Auftritte im März und April im Kulturraum bestreiten werden. Den Rest an musikalischem Rüstzeug erwerben sich die vier derzeit als Studenten oder Jungstudenten an diversen namhaften deutschen Musikhochschulen.
Den Reigen beginnen Yeji Park (Violine) und Sujung Cho (Klavier). Ihr Programm umfasst Werke aus der Klassik und der Romantik. Eröffnet wird das Konzert vom Scherzo in c-Moll von Johannes Brahms. Dieses knapp sechsminütige Scherzo ist Teil einer umfangreicheren Stückes Musik, das mit dem ominösen Namen „F-A-E-Sonate“ ausgestattet in die Musikgeschichte einging. Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaftskomposition von Robert Schumann, seinem Schüler Albert Dietrich – und eben Johannes Brahms, der sich zur Zeit der Entstehung des Werkes gerade als Gast bei der Familie Schumann in Düsseldorf aufhielt. Geschrieben wurde das Werk für Joseph Joachim, einem der wohl berühmtesten Geiger des 19. Jahrhunderts, der das Werk dann auch im Oktober 1853 im Rahmen einer privaten Abendveranstaltung im Hause der Schumanns (mit Clara Schumann am Klavier) uraufführte. Das Kürzel F-A-E steht übrigens für das Lebensmotto des Widmungsträgers zu jener Zeit: „Frei, aber einsam“.
Der Name „Frühlingssonate“, der der Beethovenschen Sonate für Violine und Klavier F-Dur, op. 24 beigegeben ist, soll wohl den frühlingshaften“ Charakter des Stückes beschreiben. Er führt aber insofern ins Leere, als dass er nicht von Beethoven selbst stammt und somit nicht auf die Absicht des Komponisten, tatsächlich eine „Frühlingssonate“ zu Papier gebracht zu haben, schließen lassen kann. Sofort nach ihrer Uraufführung erfreute sich die Sonate größter Beliebtheit. Und auch heutzutage ist sie neben der wenig später komponierten „Kreutzer-Sonate“ die wohl beliebteste aller von Beethoven komponierten Werke für diese Besetzung.
Ein Beitrag für Klavier solo schließt sich an: Frédéric Chopins Ballade Nr. 3 As-Dur op. 47 und rückt somit auch den neuen Flügel des Kulturraums in den Fokus.
Abschließend widmen sich die beiden Interpretinnen gleich zwei Werken Pjotr Iljitsch Tschaikowskis. Zunächst erklingt „Valse Scherzo“ in C-Dur op. 34. Im Anschluss daran spielen sie mit „Melodie“ das dritte Stück aus „Souvenir d'un lieu cher“ op. 42.
Violine: Yeji Park (Folkwang Universität der Künste Essen)
Klavier: Sujung Cho (Musikhochschule Heidelberg)
Künstlerische Leitung: Michael Em Walter unter Mitarbeit von Byeong-Il Yun (Eurasia Kulturverein e. V., Gelsenkirchen)
Das zweite Konzert am 3. April gestalten mit David Sarazhynski (Violine) und Noah Reis-Ramma (Klavier) zwei, in die Gelsenkirchener Kulturlandschaft bestens eingeführte – und somit eigentlich altbekannte – Jungsolisten. Bereits beim diesjährigen Kultursalon im Januar präsentierten die beiden einem begeisterten Publikum einen Ausschnitt ihres Programms. Und auch in den Jahren zuvor waren sie mit zahlreichen Konzerten immer wieder als Duo präsent.
Veranstalter: Kulturraum „die flora“
Eintritt: 10,00 €; ermäßigt: 6,00 €
Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, GE-Pass-Inhaber/innen, Ehrenamtskarten-Inhaber/innen nach Vorlage des Ausweises; Begleitperson für Schwerbehinderte kostenfrei
Kartenreservierung und Info: (0209) 169-9105
VVK bis 05.03.2019: Stadt- und Tourist-Info im Hans-Sachs-Haus, Ebertstr. 11, 45879 Gelsenkirchen.