11. November 2025, 10:40 Uhr | Westfälische Hochschule
Am 6. November fand an der Westfälischen Hochschule das diesjährige „Get-together Deutschlandstipendium“ statt. Dieser Abend stellt die außergewöhnlichen Leistungen und das Engagement der Studierenden in den Mittelpunkt. Zudem wurde der diesjährige DAAD-Preis verliehen, der besondere Beiträge internationaler Studierender honoriert.
Hochschulpräsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann begrüßte 106 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Westfälischen Hochschule, die im Förderjahr 2025/2026 ein Deutschlandstipendium erhalten. 68 von ihnen absolvieren ihr Studium in Gelsenkirchen, 23 in Recklinghausen und 15 in Bocholt. Zu den Geförderten zählen Studienanfängerinnen und -anfänger ebenso wie Studierende unterschiedlicher Bachelor- und Masterprogramme. Das jährliche „Get-Together Deutschlandstipendium“ ist eine wertvolle Gelegenheit für Fördernde, Stipendiatinnen und Stipendiaten, sich kennenzulernen, wieder zu begegnen und auszutauschen. Aus dieser Veranstaltung hat sich ein starkes Netzwerk entwickelt, von dem beide Seiten nachhaltig profitieren. „Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen verlässlich langjährigen und den neuen Fördernden, die diese wichtige Unterstützung unserer Studierenden ermöglichen“, so Sonja Buß vom Team Deutschlandstipendium. Auch ehemalige Alumni, die in ihrem eigenen Studium durch ein Deutschlandstipendium gefördert wurden, haben wiederholt zur Finanzierung dieser Stipendien beigetragen. „Wir freuen uns sehr über dieses Engagement“, betont Britta Kriehn. „Das Get-Together unterstreicht einmal mehr die Bedeutung des Deutschlandstipendiums als Brücke zwischen Studierenden und Förderern und trägt dazu bei, das Netzwerk kontinuierlich zu stärken.“
DAAD-Preis für gesellschaftliches Engagement und sehr gute Leistungen
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des DAAD-Preises. Preisträgerin ist in diesem Jahr eine ehemalige Deutschlandstipendiatin und Studentin des Campus Gelsenkirchen: Dolly Lekeugo stammt aus Kamerun und schließt derzeit ihr Bachelorstudium im Fach „Wirtschaftsingenieurwesen Technisches Facility Management“ ab. Parallel ist sie in diesem Wintersemester bereits in den Masterstudiengang „Systems Engineering“ gestartet.
Die Studentin kam erst 2021 nach Deutschland und begann im Wintersemester 2022 ihr Studium an der Westfälischen Hochschule. Seitdem beeindruckt sie nicht nur durch ihre hervorragenden Studienleistungen, insbesondere in den naturwissenschaftlichen und IT-affinen Modulen, sondern vor allem durch ihr ausgeprägtes gesellschaftliches Engagement. Neben ihrem Studium gibt sie ehrenamtlich Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler in der St. Augustin Gemeinde in Gelsenkirchen. Zudem gründete sie einen Kinderchor, um afrikanischen Kindern ihre Muttersprache über Musik zu vermitteln. Darüber hinaus setzt sich die 24-Jährige aktiv für die Bildungs- und Entwicklungschancen in ihrer Heimat Kamerun ein. Sie unterstützt humanitäre Projekte, die Schüler:innen und Studierenden Werkstudententätigkeiten ermöglichen, und organisiert mit dem Netzwerk „Inspired“ eine Plattform für kamerunische Studierende. Dort stehen Themen wie mentale Gesundheit, Innovation und gesellschaftliche Herausforderungen im Mittelpunkt – mit dem Ziel, das in Deutschland erworbene Wissen zur positiven Entwicklung Kameruns einzusetzen. Trotz ihrer vielfältigen Verpflichtungen finanziert sie ihr Studium durch Stipendien und Nebenjobs und übernimmt die Schulkosten ihrer in Kamerun lebenden Geschwister.
„Dolly Lekeugos Weg von Kamerun nach Gelsenkirchen steht für große Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und soziales Engagement. Ich freue mich sehr, sie dabei ein Stück begleiten zu dürfen“, so Prof. Dr. Christian Fieberg, Prodekan des Fachbereichs Maschinenbau, Umwelt- und Gebäudetechnik, während seiner Laudatio. Die anschließende Ehrung übernahm Prof. Dr. André Latour, Vizepräsident für Nachhaltigkeit und Internationales. Der mit 1.000 Euro dotierte DAAD-Preis würdigt besonders gute Studienleistungen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen.
Hintergrund zum Deutschlandstipendium:
Mit dem Deutschlandstipendium fördert die Bundesregierung begabte und leistungsfähige Studierende mit 300 Euro pro Monat. 150 Euro davon übernehmen private Fördernde wie Unternehmen, Verbände, Stiftungen oder Privatpersonen. Die andere Hälfte übernimmt der Bund. Die Förderung wird einkommensunabhängig vergeben und kann zusätzlich zum BAföG bezogen werden. Das Stipendium wird für mindestens zwei Semester vergeben.