15. Mai 2023, 16:03 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Einige Smart City Projekte der Vernetzten Stadt Gelsenkirchen wurden in den letzten Monaten intensiv weiterentwickelt. So fanden mehrere Workshops statt, um Bedarfe, Ideen, Visionen, Ziele, Anforderungen gemeinsam mit Stakeholdern aus der Stadtverwaltung und dem Konzern Stadt zu erarbeiten und definieren. Denn das Abholen und Zusammenbringen der unterschiedlichen Stakeholder ist im Rahmen der Projektkonzeption besonders wichtig, um von Anfang an alle Beteiligten bei den Projekten mitzunehmen, und unterschiedliche Perspektiven, Fachkenntnisse und konkrete Anwendungsfälle in die fachbereichsübergreifenden Projekte einzubringen. Drei Projekte werden dabei im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) entwickelt und umgesetzt.
Eines der Themen, die aktuell Fahrt aufnehmen, ist der Aufbau einer Online-Beteiligungsplattform, die alle Beteiligungsmöglichkeiten wie Umfragen, Abstimmungen, Dialoge und weitere Formate und Angebote zentral bündeln und einen einfachen, barrierefreien, zeit- und ortsunabhängigen Zugang zur Partizipation ermöglichen soll. Dadurch können künftig auch Bevölkerungsgruppen erreicht werden, die bei klassischen Beteiligungsformaten häufig unterrepräsentiert sind. Hierzu wurde in einem ersten Schritt der derzeitige Status Quo zum Thema Bürgerbeteiligung in Gelsenkirchen analysiert sowie relevante Fachdienststellen, die Anknüpfungspunkte haben, identifiziert und kontaktiert. In einem Workshop wurden dann gemeinsam die Ziele und Anforderungen an die Plattform und ein digitales Partizipationsangebot erarbeitet. In einem Kernteam wird das Projekt nun weiterentwickelt.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Erfassung von Umwelt- und Klimadaten zur Unterstützung von gezielten Klimaanpassungsmaßnahmen. In Gelsenkirchen entsteht hierzu ein engmaschiges, kleinräumliches Sensornetzwerk, das - im Gegensatz zu den üblichen Hochrechnungen regionaler Wettermodelle - Klimadaten wie beispielsweise Temperatur, Niederschlag und Luftdruck standortgenau und in nahezu Echtzeit misst. Die bereits (in Teilen) in der Stadt vorhandene Sensorlandschaft wird im Rahmen des Projekts „GE grünt“ erweitert und zu einem innovativen Messnetz verbunden. Durch die Kombination mit einem Grünen Bürgerbudget wird die Stadtgesellschaft mit eingebunden. In einem Workshop definierten die Stakeholder aus den Fachbereichen welche Herausforderungen sie mit den erfassten Echtzeitdaten angehen wollen, sowie Ziele und Anforderungen an das Grüne Bürgerbudget. Ein Kernteam wurde gebildet, das das Projekt weiterentwickelt und umsetzt.
Darüber hinaus beschäftigt sich die Vernetzte Stadt mit der Entwicklung eines Datenraums Mobilität. Mit dem Projekt „GE bewegt: Sensorik in den Fahrzeugen des ÖPNV“ möchte die Stadt Gelsenkirchen die Nutzung und den Austausch von Mobilitätsdaten vereinfachen und für eine höhere Datenqualität sorgen. Bei dem Auftakttermin war das Ziel, gemeinsame Anforderungen an einen "Datenraum Mobilität" zu definieren. So soll zum Beispiel eine hohe Datenqualität sowie die regelmäßige Nutzung und der Austausch von Daten im Bereich Mobilität dabei helfen, die Planung und Wirkungsabschätzung von verkehrlichen Maßnahmen zu verbessern, und Datenanwendungen zu entwickeln. Außerdem wird damit ein Beitrag zur nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilität in Gelsenkirchen geleistet.
Ein übergeordnetes Thema ist zudem der Aufbau einer urbanen Datenplattform, um digitale Daten zur Steuerung der Stadtentwicklung sowie auch zur Unterstützung von Unterscheidungsprozessen in verschiedenen kommunalen Handlungsfeldern zu nutzen. Ziel ist, unterschiedliche Daten, die in sehr unterschiedlichen Formaten vorliegen (zum Beispiel dynamische Daten, die mittels IoT/Sensorik erfasst werden, Geodaten etc.), in einer urbanen Datenplattform unter Hoheit der Stadt zu integrieren. Die UDP ist damit ein wichtiges Tool, um kommunale Datensilos aufzulösen und Daten speicherbar, auffindbar und verfügbar zu machen. Mit ihr bieten sich zahlreiche neue Möglichkeiten an, kommunale Daten besser zu nutzen. So zum Beispiel zur Information und Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Verbesserung kommunaler Planungs- und Entscheidungsprozesse sowie die Verbesserung des Managements kommunaler Infrastruktur. Diese Aspekte wirken sich wiederum auf die Steigerung der Lebensqualität in der Stadt aus. In einem Auftaktworkshop wurden die Stakeholder abgeholt und erläutert, was eine urbane Datenplattform ist und wofür sie genutzt werden kann und zum anderen die möglichen städtischen Einsatzgebiete und Anwendungsfälle erörtert. Die gemeinsam im Workshop erarbeiteten Ideen für Anwendungsfälle – u.a. zur integrierten Stadt- und Verkehrsplanung – werden nun vertieft und weiterentwickelt.