10. März 2022, 10:22 Uhr | Kulturraum "die flora"
Bildrechte: Kulturraum „die flora“
Am Donnerstag, dem 17. März 2022, kommt das spannende und hervorragend interpretierte Hörstück „Smith & Wesson“ erneut in den Kulturraum „die flora“. In dem Roman des italienischen Schriftstellers Alessandro Baricco (*1958 in Turin) könnten die Charaktere Jerry Wesson (Ulrich Penquitt) und Tom Smith (André Wülfing) nicht gegensätzlicher sein, die sich Anfang des letzten Jahrhunderts am Rande der Niagara-Fälle über Selbstmörder*innen, absurde statistische Tabellen zu Wetterprognosen und die Last von familiären Einflüssen austauschen. Als dritte im Bunde ergänzt die junge Rachel Green (Alma Gildenast) die Szene. Um ihre Absicht, lebend einen Sturz in die Niagara-Fälle zu bewältigen (oder doch nicht?!), dreht sich der 2016 erschienene Roman von Baricco. Die Lese-Performance mit den Gelsenkirchener Kulturschaffenden fängt mit viel Hintersinn, wunderbarer Gestik, Komik ebenso wie Traurigkeit die Stimmung des Romans ein. Bei der erfolgreichen Premiere unter der Regie von Ulrike Brockerhoff im Oktober 2021 dankte das Publikum mit langem Applaus.
Zum Inhalt: Jerry Wesson lebt in einer schäbigen Hütte am Niagara-Fluss unweit der berühmten Wasserfälle. Er wird „Der Fischer“ genannt, denn er birgt die Leichen der Selbstmörder, die in dieses Naturtheater aus gigantischen Wassermassen gesprungen sind. Tom Smith, von Beruf Meteorologe, ist ein glückloser Erfinder. Er sucht Wesson auf, um ihn für seine absurden statistischen Tabellen zum Wetter der vergangenen Jahrzehnte zu befragen. Gerade als die beiden Freundschaft geschlossen haben, platzt eine energische junge Journalistin in ihr Leben. Rachel Green träumt von einer Karriere als Schriftstellerin und soll sich dafür mit einer Titelstory zum Thema „Die Niagarafälle, das Paradies für die Flitterwochen“ qualifizieren. Aber sie hat eine andere öffentlichkeitswirksame Idee: Sie will sich, mit Hilfe ihre skurrilen Mitstreiter, die Niagarafälle hinunterstürzen und überleben. Nach einiger Überzeugungsarbeit beginnen Smith und Wesson an einer Lösung zu arbeiten. Finanziert wird das Unterfangen von Mrs. Higgins, der Besitzerin des „Great Falls Hotel“. Warum? Das wird wohl Mrs. Higgins Geheimnis bleiben. So steigt, unter den erwartungsvollen Blicken des zahlreich an den Wasserfällen erschienenen Publikums und der Presse, Rachel Green am 21. Juni 1902 ins Innere eines von Tom Smith präparierten Bierfasses, um sich dem Wagnis zu stellen…
Es lesen: Mrs. Higgins – Ulrike Brockerhoff; Rachel Green – Alma Gildenast; Jerry Wesson – Ulrich Penquitt; Tom Smith – André Wülfing; Regie – Ulrike Brockerhoff
Die Entwicklung des Projekts wurde gefördert mit dem Kulturcent des MiR und unterstützt von der Stiftung van Meeteren, dem LWL, der ELE und kulturleben e.V.
Für den Zugang zur Veranstaltung gelten bis auf weiteres die „3 G“ (geimpft – genesen – getestet). Bei Eintritt müssen die entsprechenden Nachweise vorgelegt werden. Den Gästen wird empfohlen, sich aktuell auf der Homepage über den tagesaktuellen Stand zu informieren. In der Kultureinrichtung gilt durchgehend Maskenpflicht. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr. Eine Reservierung ist erforderlich unter (0209) 169-9105. Der Eintritt beträgt 14,00 €, erm. 10,00 € (Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, GE-Passinhaber/innen, Ehrenamtskarten-Inhaber/innen); Begleitpersonen von Schwerbehinderten haben freien Eintritt.