03. März 2022, 15:05 Uhr | Westfälische Hochschule
Diese Meldung ist vom 03. März 2022, 15:05 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Theorie ist schön, aber noch schöner wird sie, wenn Studierende von Anfang an auch ihre Anwendung in der Praxis erleben. Deswegen bot Prof. Dr. Markus Rüter, Studiendekan in der Elektrotechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, den Erstsemestern des letzten Wintersemesters an, ein praktisches Projekt zu übernehmen, um ergänzend zur Grundlagenvorlesung das Wissen direkt umzusetzen. Der Essener Student Niclas Weber (22) und Gregor Flerlage (21) aus Wesel-Schermbeck griffen zu und bauten in vielen Stunden einen echten Zeppelin, nur der Maßstab unterscheidet ihn vom Original, denn der Zeppelin entstand als hundertfache Verkleinerung und passte so in die Räume der Hochschule. Am Anfang entstand der Rahmen für das Luftschiff, es folgten dessen Außenhaut, eine Gondel, Propellermotoren und die Programmierung der Fernsteuerung. Am 22. Februar 2022 stand die Jungfernfahrt in der Hochschule an: Der Zeppelin wurde mit Helium gefüllt. Und weil Helium viel leichter ist als die normale Luft, bekam der Zeppelin Auftrieb, kompensierte dadurch sein Eigengewicht und gelangte in die Schwebe. Auch im Maßstab 1:100 ein beeindruckendes Ereignis, als die Nylonschnüre, mit denen der Zeppelin vorher unter der Decke aufgehängt war, gekappt werden konnten. Aus dem Labor ging es dann in die große Eingangshalle der Hochschule an der Neidenburger Straße in Gelsenkirchen-Buer. Dann nahmen die kleinen Propeller an der Außenhaut ferngesteuert ihre Arbeit auf und der Zeppelin flog.
„Ein solches Projekt ist ein praktisches Beispiel für die Anwendung der gelernten Theorie in Physik und Technik“, so Rüter. In parallelen Projekten kümmerten sich Studierende um die Automatisierung im „Smart Home“ oder um den Bau einer Gleichstrommaschine. „Solche Projekte direkt in die Anfangssemester zu legen, ist sozusagen der Short-Cut zwischen Wissen und Anwendung. Das macht den Studierenden das Gelernte anschaulich und sie müssen nicht lange darauf warten, um zu erfahren, wozu Ingenieurmathematik und Physik aus dem ersten Semester gebraucht werden.“