12. Januar 2018, 10:53 Uhr | Sparkasse Gelsenkirchen
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Stephanie Olbering (l.), Vorstandsmitglied der Sparkasse Gelsenkirchen, und Bereichsdirektor Claus Cordt mit Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. Bildrechte: Sparkasse Gelsenkirchen
Jahr für Jahr werden die Konjunktur- und Kapitalmarkt-Prognosen von Dr. Gertrud R. Traud mit Spannung erwartet. Die Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ist bekannt für die anschauliche Darstellung ihrer Analysen. In der Hauptstelle der Sparkasse präsentierte sie über 300 Kunden ihren aktuellen Ausblick unter der Überschrift „Einkaufszentrum – nichts ist umsonst.“
Die Weltwirtschaft boomt. Die Stimmung an den Kapitalmärkten ist gut. Das Geld sitzt bei Konsumenten und Anlegern locker wie lange nicht mehr. Doch Dr. Gertrud R. Traud rät zur Vorsicht: „Bei guter Stimmung ist der Mensch weniger kritisch und aufmerksam. Gelegentlich verliert er bei seinen Einkäufen sogar den Preis aus dem Blick. Dabei sollten wir doch wissen, dass es eine gute Konjunktur nicht umsonst gibt: Ihr Preis ist die Inflation.“
So empfiehlt Dr. Traud, 2018 mit offenen Augen zum Einkauf zu gehen und auch bei der Vermögensanlage „die Preise zu prüfen.“ Denn mittlerweile sind viele Vermögensklassen hoch bewertet. Der perfekte Moment für den Einstieg ist vielleicht schon verpasst. Bei der Aktienanlage sieht Dr. Traud daher Aktienfonds-Sparpläne als gute Möglichkeit, „Timing-Fehler“ zu minimieren. „Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Bei hoher Wachstumsdynamik, moderater Inflation und anhaltend lockerer Geldpolitik legten die klassischen Risikoanlagen 2017 kräftig zu. Das gilt auch für Gold: Für 2018 sieht Dr. Traud noch Luft nach oben für das „gelbe Metall“.
Und wie sieht es mit den Zinsen aus? Dr. Traud schließt nicht aus, dass EZB-Chef Draghi noch vor seinem Ausscheiden aus dem Amt 2019 den Zinshebel umlegen wird. Das heißt: Er wird möglicherweise den negativen Einlagensatz anheben. Erstmals seit 2015 könnte der Refinanzierungssatz wieder einen positiven Wert aufweisen. Das würde den Anlagenotstand im Euroraum ein wenig lindern. Aber das steht noch in den Sternen.
„Gerade in turbulenten Zeiten und im Zeichen der Negativ-Zins-Politik der Notenbanken erwarten die Anlegerinnen und Anleger fundierte Informationen von uns“, sagte Stephanie Olbering, Vorstandsmitglied der Sparkasse Gelsenkirchen. „Sie sind für Anleger Gold wert – im wahrsten Sinne des Wortes.“ Entsprechend groß ist das Interesse am jährlichen Kapitalmarktausblick in der Sparkasse.
Das Fazit der diesjährigen Veranstaltung: Wir leben zwar noch in einer Welt ohne Zinsen, aber nicht in einer Welt ohne Chancen. Mehr denn je kommt es jetzt aber auf eine gezielte Risikostreuung und eine flexible Anlagestrategie an. „Dabei begleiten wir unsere Kunden gern“, verspricht Stephanie Olbering.