11. September 2017, 11:11 Uhr | Kulturraum "die flora"
Bildrechte: Trias-Theater Ruhr
85 Jahre liegt der Beginn der NS-Diktatur zurück, doch immer noch ist die Auseinandersetzung hiermit ein zentrales Thema der bundesdeutschen Gesellschaft. Die Akzeptanz menschenverachtender Ideologien nimmt zu und dringt in die Mitte der Gesellschaft – ein wichtiger Anlass, sich auch in Gelsenkirchen erneut mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Eine Veranstaltungsreihe im November 2017 greift das Thema jetzt mit Theater, Lesung, Vortrag und Stadtrundfahrt auf. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Inszenierung des Theaterstückes „Mein Kampf“ von George Tabori, das 1987 uraufgeführt wurde, und in Gelsenkirchen für Zuschauer/-innen ab 14 Jahren inszeniert wird. Das Stück ist eine Groteske, die die „Wiener Jahre“ Adolf Hitlers als Bewohner eines Männerwohnheims in der Hauptstadt Österreich-Ungarns vor dem Ersten Weltkrieg zum Thema hat (historisch angesiedelt etwa zwischen 1907 und 1913). In Taboris Stück wird die Entwicklung Hitlers vom erfolglosen und unbedarften Aspiranten eines Kunststudiums zum antisemitischen Demagogen und späteren despotisch herrschenden Diktator auf besonders zugespitzte Weise interpretiert.
Angeregt wurde das Projekt durch das Trias-Theater Ruhr, das für die Inszenierungen verantwortlich zeichnet. Die Kooperationspartner (Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen und Stadt Gelsenkirchen/Kulturraum „die flora“, Institut für Stadtgeschichte, Volkshochschule) ergänzen die Veranstaltungsreihe für Schüler/-innen und Erwachsene mit Vortrag, Lesung und Stadtrundfahrt. Die Veranstaltungsreihe wird gefördert vom Land NRW, Sparkasse Gelsenkirchen, Volksbank Ruhr-Mitte, Stiftung van Meeteren und unterstützt durch den Kulturcent des Musiktheaters im Revier.