28. Februar 2017, 16:05 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Oberbürgermeister Frank Branowski (li.) und Stadträtin Annette Berg (re.) begrüßen Uwe Gerwin (Mitte), den Leiter des neu geschaffenen Referates „Zuwanderung und Integration". Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Oberbürgermeister Frank Baranowski hat auf Vorschlag der für Integration zuständigen Dezernentin, Annette Berg, die Einrichtung eines neuen Referates 47 „Kommunales Integrationszentrum - Zuwanderung und Integration“ im Vorstandsbereich 4 angeordnet.
Das neue Referat besteht aus den Dienstkräften des Kommunalen Integrationszentrums (KIGE), der Stabstelle EU-Ost und der Stabstelle Flüchtlinge. Damit werden alle Integrationsaufgaben in einem Referat zusammengefasst. Mit der Leitung ist der bisherige Leiter der Stabsstelle Zuwanderung EU-Ost, Uwe Gerwin, betraut worden.
Bislang war das Themenfeld der Integration in Gelsenkirchen in drei verschiedenen Stabsstellen innerhalb der Kommune verankert. Sowohl das bisherige Kommunale Integrationszentrum (KIGE) als auch die beiden Stabsstellen Flüchtlinge und Zuwanderung EU-Ost bewältigten mit ihren jeweiligen Handlungskonzepten die aktuellen Herausforderungen.
Zahlreiche Integrationsherausforderungen wie Sprachförderung, Betreuung und Bildung in Kindertageseinrichtungen und Schule oder Arbeitsmarktintegration ergeben sich losgelöst von der konkreten Herkunft aller Zuwanderer in Gelsenkirchen. Zudem lassen sich die mit der Integration von Migrantinnen und Migranten, von Zuwanderinnen und Zuwanderern EU-Ost und Flüchtlingen verbundenen Aufgaben nur ressortübergreifend und im Einklang mit der kompletten Stadtgesellschaft bewältigen.
Zur Bündelung dieser Aufgaben hat Oberbürgermeister Frank Baranowski daher zum 15. Februar 2017 im Vorstandsbereich 4 das neue Referat 47 - Zuwanderung und Integration/Kommunales Integrationszentrum gegründet. Durch den Zusammenschluss wird die Bedeutung einer gelingenden Integration in der Stadt entschieden betont.
Dabei werden bewährte Strukturen fortentwickelt, das abgestimmte Verwaltungshandeln weitergeführt und Parallelstrukturen unterbunden. Die bewährten Kooperationen und die Zusammenarbeit mit den Migrantenselbstorganisationen und Vereinen und Verbänden sowie die immens wichtige Bildungsarbeit bleiben auch künftig von zentraler Bedeutung.
Im Bereich der Neuzuwanderer bestimmen weiterhin die strategischen Ziele „Wahrung des sozialen Friedens“ sowie die „Integration der Zugewanderten und Flüchtlinge in die Stadtgesellschaft“ das Verwaltungshandeln.
Grundsätzlich setzt sich das neue Referat in der Startaufstellung aus den Dienstkräften der bisherigen Organisationseinheiten „Kommunales Integrationszentrum“ (KIGE), Stabstelle EU-Ost und Stabstelle Flüchtlinge zusammen und ist wie folgt gegliedert:
Referat 47 - Zuwanderung und Integration/Kommunales Integrationszentrum
- Referatsleitung
- 47/IB - Integrationsbeauftragter
- 47/1 - Integrationsstrategien und -konzepte
- 47/2 - Organisation und Verwaltung
Das neue Referat wird künftig im Wissenschaftspark angesiedelt sein.
Die Arbeitsschwerpunkte des Referates werden in 2017 folgende Themen sein:
1. Bildung
Ziel: Bildungsgerechtigkeit und Bildungserfolge stärken
- Internationale Förderklassen - Übergangsmanagement, Beratung und passgenaue Zuweisung, Analyse und Bedarfsplanung
Potentialförderung für zugewanderte SchülerInnen; Förderunterricht, Ferienschulen für neuzugewanderte SchülerInnen; Abi-Crash-Kurse
- Elternempowerment in Schulen; Projekt „Brücke“, Väterprojekte an Schulen
- Bildungskoordination, Gestaltung der Übergänge
2. Sprachkurse für Erwachsene
Ziel: Schaffen passgenauer Angebote, umgehende Vermittlung
- Koordination der Sprachkurse
- Gesamtstädtische Erhebung des Bedarfes und Angebotes
- Zielgruppenspezifische, quartiersbezogene Optimierung der Sprachkurse
3. Flüchtlinge
Ziel: Zügige Sicherstellung gesellschaftlicher Teilhabe
- Umsetzung des Förderprogramms KommAn-NRW
- Förderung und Vernetzung des Ehrenamtes in der Flüchtlingsarbeit
- Integration in Arbeit durch bspw. Zusammenarbeit mit IntegrationPoint
- Optimierung des Arbeitsmarktzugangs für Hochqualifizierte
4. Zuwanderung EU-Ost
Ziel: Sicherung des sozialen Friedens im Quartier, Regelvermittlung, zügige Sicherstellung gesellschaftlicher Teilhabe
- ressortübergreifende Umsetzung des Handlungskonzeptes
- Umsetzung der Förderprogramme zur Orientierung und zur Arbeitsmarktintegration
- Organisation und Umsetzung der regelvermittelnden Bereiche
5. Quartiersentwicklung/Zusammenleben im Stadtteil
Ziel: Verbesserung der sozialen Infrastruktur auch auf Quartiersebene
- Mitarbeit bei der Entwicklung der Integrierten Handlungskonzepte „Neustadt“, „Rotthausen“ und „Buer“
- Zusammenarbeit mit Migrantenselbstorganisationen und Moscheegemeinden
- Förderung des Interkulturellen Zusammenlebens im Quartier
6. Prävention gegen Extremismus
Ziel: Information und Aufdecken extremistischer Tendenzen
- Durchführung des Netzwerks gegen religiösen Extremismus
- Umsetzung von Qualifizierungsveranstaltungen für Multiplikatoren
- Umsetzung von Präventionskonzepten an Schulen
Mit der Leitung des Referates ist Uwe Gerwin, bisher Leiter der Stabsstelle Zuwanderung EU-Ost, betraut. Kurzer Abriss des beruflichen Werdegangs:
- Name: Uwe Gerwin
- Alter: 55
- Ausbildung: Diplom-Pädagoge
Laufbahn bei der Stadt
- 01.05.1991: Jugendpfleger und Fachberater für die städt. Kindertageseinrichtungen (51)
- 2002 bis 2014: Stadtteilkoordinator im Stadtteilprogramm Soziale Stadt Ge-Südost (61)
- 2014 – 2017: Leiter der Stabsstelle Zuwanderung EU-Ost
- ab 15.02.2017: Leiter des Referates 47 – Zuwanderung und Integration/Kommunales Integrationszentrum (47)
Uwe Gerwin ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter. Freizeit: u.a. Rad fahren, ehrenamtl. Engagement (Ev. Kirche)