21. April 2016, 10:54 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Auf der Projekt- und Stadtentwicklungsmesse Polis Convention in Düsseldorf haben die Stadtverwaltungen Gelsenkirchen und Bochum Vereinbarungen über stillgelegte Bahnflächen getroffen. Diese befinden sich vor allem an der Stadtgrenze zwischen Bochum-Wattenscheid und Gelsenkirchen-Ückendorf und könnten zukünftig als Wohn- oder Gewerbeflächen genutzt werden. Die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW (BEG NRW) wird das Projektmanagement übernehmen.
Ein besonderes Augenmerk liegt zunächst auf dem Entwicklungsbereich „Ehemaliger Güterbahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid“ an der Stadtgrenze. Auf der Gelsenkirchener Seite liegen die Flächen des alten Güterbahnhofs. Die Erschließung des potenziellen Baugebietes kann jedoch nur über eine teils brachgefallene Fläche auf Bochumer Seite organisiert werden. Nach Auffassung der Baudezernenten beider Städte ergeben sich für das Gesamtareal sowohl Entwicklungsmöglichkeiten in Richtung Wohnen als auch nicht-störendem Gewerbe.
Ein weiterer bedeutsamer Entwicklungsschwerpunkt entlang der ehemaligen Bahnstrecke liegt in Bochum-Günnigfeld. Auch hier bieten ehemalige Bahnflächen eine wichtige Möglichkeit, um neues Wohnbauland zu schaffen. Angesichts des weiter wachsenden Wohnraumbedarfs und des steigenden Mietpreisniveaus gerade in Bochum, sehen beide Städte die neue Kooperation als große Chance und als weiteres Zusammenwachsen innerhalb der Metropolregion Ruhr. Für die Stadt Gelsenkirchen ist die gemeinschaftliche Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhof-Areals das Ziel der Kooperation.
Bereichert wird das Projekt zusätzlich durch den Radschnellweg 1 (RS 1), der in seinem künftigen Verlauf von Duisburg bis Hamm auch die Stadtgebiete von Bochum und Gelsenkirchen entlang der Trasse am ehemaligen Güterbahnhof anbinden wird.
Staatssekretär Michael von der Mühlen vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW (MBWSV), hat am Mittwoch, 20. April 2016, den Weg für diese Verknüpfung verschiedener Landesinstrumente geebnet. Er besiegelte eine Kooperation mit einem positiven Effekt für alle Beteiligten. Der Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke sowie der Gelsenkirchener Stadtbaurat Martin Harter haben die Vereinbarungen mit der BEG NRW abgeschlossen.
In den nächsten Schritten werden Eigentümergespräche geführt und die Flächenverfügbarkeit geprüft. Untersuchungen zur Verkehrs- und Erschließungssituation werden getätigt, ebenso wie die Prüfung artenschutzrechtlicher Belange, die Planung von Lärmschutzmaßnahmen und die Durchführung von Bodenuntersuchungen. Außerdem wird die Planung des RS1 integriert.
Das Land NRW und die Deutsche Bahn haben die BEG im Jahr 2002 als gemeinsames Tochterunternehmen gegründet, um gemeinsam eine kommunenfreundliche Lösung für stillgelegte Flächen, Strecken und Empfangsgebäude anzubieten. Auf Grundlage einer Konsensvereinbarung wird sie von der BEG konzeptionell, finanziell und moderierend bezüglich ihrer Bahnflächenentwicklung unterstützt. Die Entwicklungsmittel dazu stellen die Gesellschafter in Form eines revolvierenden Finanzierungssystems zur Verfügung.