25. November 2025, 16:22 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Henning Wilke, Leitender Oberstaatsanwalt, Staatsanwaltschaft Essen, Stadtrat Simon Nowak, Tim Frommeyer, Polizeipräsident Polizeipräsidium Gelsenkirchen, Bildungsdezernentin Anne Heselhaus, Oberbürgermeisterin Andrea Henze, Asmaa El Makhoukhi, Gleichstellungsbeauftrage Stadt Gelsenkirchen, Sven Lütkehaus, Vorstand, AG Wohlfahrt, Paritätische, und Corinna Leenen, Kommunale Koordinatorin Istanbul-Konvention, Stadt Gelsenkirchen. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen - Gerd Kaemper
GE. Am heutigen Dienstag (25. November), dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (auch Orange Day genannt), haben die Mitglieder des Symposiums der Gelsenkirchener Behördenleitungen und Wohlfahrtsverbände als erstes Behördengremium in NRW eine gemeinsam formulierte Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese Vereinbarung stellt einen Meilenstein in dem kommunalen interdisziplinären geschlechtsspezifischen Gewaltschutz und Kinderschutz dar.
„Die Liste der Gewalttaten an Frauen und Kindern ist erschreckend lang und ein gesamtgesellschaftliches Problem - unabhängig von Alter, sozialem Status und Herkunft. Deshalb freue ich mich über die heute geschlossene Vereinbarung. Sie legt einen wichtigen Grundstein für unsere weitere Zusammenarbeit. Denn eines ist sicher: In Gelsenkirchen ist kein Raum für Gewalt gegen Frauen und Kinder“, so Oberbürgermeisterin Andrea Henze.
„Wer glaubt, hinter verschlossenen Türen ausgeübte Gewalt sei in Gelsenkirchen eine Familienangelegenheit, irrt sich. Gewalt im häuslichen Umfeld ist niemals Privatsache. Als Polizei mussten wir im vergangenen Jahr in mehr als 1200 Fällen häuslicher Gewalt eingreifen, bei drei Viertel aller Betroffenen handelte es sich um Frauen. Die noch engere Zusammenarbeit von Polizei, Stadt und allen weiteren Netzwerkpartnern ermöglicht es uns, Betroffenen frühzeitig Hilfsangebote zu unterbreiten und möglichen Gefährdungen konkret entgegenzuwirken – damit Hilfe schnell ankommt und kein Hilferuf ungehört bleibt“, informiert Tim Frommeyer, Polizeipräsident der Polizei Gelsenkirchen.
Das Symposium ist ein Zusammenschluss von Gelsenkirchener Institutionen und Einrichtungen, welche sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzen. Mitglieder des Symposiums sind die Stadt Gelsenkirchen, das Polizeipräsidium Gelsenkirchen, das Amtsgericht Gelsenkirchen, die Staatsanwaltschaft Essen, die AG Wohlfahrt Gelsenkirchen, die Kinder und Jugendklinik Kinderschutzambulanz, die Ärztekammer Westfalen-Lippe (Verwaltungsbezirk Gelsenkirchen) und die Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (Bezirksstelle Gelsenkirchen).
„Die Ärztekammer setzt sich mit aller Kraft gegen Gewalt gegen Frauen ein“, macht Dr. Simon Kirchberg von der Ärztekammer Westfalen-Lippe (Verwaltungsbezirk Gelsenkirchen) deutlich.
„Als Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände Gelsenkirchen sind wir in unseren Angeboten immer wieder mit den Auswirkungen häuslicher Gewalt konfrontiert. Häusliche Gewalt ist nämlich leider auch heute noch ein Thema. Und zwar ein Thema, welches wir nur gemeinsam angehen können. Entsprechend ist die heutige Unterzeichnung der behördenübergreifenden Kooperationsvereinbarung ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, ergänzt Sven Lütkehaus, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände Gelsenkirchen.
Mit der Einrichtung des Symposiums wird der geschlechtsspezifische Gewaltschutz und Kinderschutz in Gelsenkirchen zur Chefsache gemacht.
Das Gremium trifft sich mindestens einmal jährlich, um den interdisziplinären Gesamtprozess im Gewalt- und Kinderschutz Top-Down zu steuern.
Die heutige Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zum geschlechtsspezifischen Gewaltschutz und Kinderschutz wird zukünftig das gemeinsame Handeln aller Beteiligten noch stärker aufeinander abstimmen, Schnittstellen neu definieren, Synergien erzeugen, Transparenz schaffen und Wissenstransfer sicherstellen. Dabei hilft unter anderem die gemeinsame Erarbeitung von Leitfäden, Schulungskonzepten und Handlungsempfehlungen aber auch die gegenseitige Durchführung von Hospitationen.
„Gewalt gegen Frauen ist ein Angriff auf Menschenwürde und Gleichberechtigung. Die heutige Unterzeichnung der Vereinbarung zeigt die klare Haltung aller Beteiligten gegen geschlechtsspezifische Gewalt und ist ein deutliches Signal dafür, dass wir gemeinsam für die Bekämpfung verantwortlich sind und diese Verantwortung auch gemeinsam tragen möchten“, erläutert Asmaa El Makhoukhi-Mekkaoui, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gelsenkirchen.
Kontakt
Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkirchen
Asmaa El Makhoukhi-Mekkaoui
Telefon: (0209) 169-2747
E-Mail: gleichstellungsstelle@gelsenkirchen.de
www.gelsenkirchen.de/gleichstellung
Bildhinweis v.l.: Henning Wilke, Leitender Oberstaatsanwalt, Staatsanwaltschaft Essen, Stadtrat Simon Nowak, Tim Frommeyer, Polizeipräsident Polizeipräsidium Gelsenkirchen, Bildungsdezernentin Anne Heselhaus, Oberbürgermeisterin Andrea Henze, Asmaa El Makhoukhi, Gleichstellungsbeauftrage Stadt Gelsenkirchen, Sven Lütkehaus, Vorstand, AG Wohlfahrt, Paritätische, und Corinna Leenen, Kommunale Koordinatorin Istanbul-Konvention, Stadt Gelsenkirchen