04. November 2025, 17:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Das Gebäude an der Devensstraße hat die SEG ersteigert. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
GE. Der Stabsstelle Zukunftspartnerschaft Wohnen und strategische Stadterneuerung ist es erneut gelungen, eine Schrottimmobile zu ersteigern und sie damit einem möglichen Zugriff unseriöser Vermieter zu entziehen. Bei der heutigen Zwangsversteigerung beim Amtsgericht erhielt die Stadt Gelsenkirchen den Zuschlag für die Immobilie an der Devensstraße 101.
Das bereits vor einigen Jahren beschlagnahmte Gebäude hat einen gutachterlich ermittelten Verkehrswert von 106.000 Euro und konnte heute deutlich unterhalb des Verkehrswerts für 75.000 Euro ersteigert werden. Eine Nutzungsuntersagung war durch die Bauordnung bereits ausgesprochen und eine Abrissverfügung ist derzeit in Vorbereitung.
Nach ausführlicher Darstellung der Ausganslage durch die Stadt und der Ankündigung, Ordnungs- und Bauordnungsrecht stringent durchzusetzen, haben einige Bieter das Interesse verloren. Letztendlich bot neben der Stadterneuerungsgesellschaft (SEG) Gelsenkirchen nur ein weiterer Bieter mit.
Damit konnte die Stadt Gelsenkirchen ihre Ankaufsstrategie fortsetzen, denn vor einigen Monaten konnte die Stadt schon die Devenstraße 99 ersteigern, die in direktem Zusammenhang mit dem Gebäude steht. Gemeinsam mit dem nun ersteigerten Gebäude kann der Abriss nun zeitnah in den nächsten Monaten umgesetzt werden.
Durch den heutigen Ankauf konnte eine der zentralen Problemimmobilien in Horst nach gemeinsamer Vorbereitung durch Stadt und SEG erworben werden.
Oberbürgermeisterin Andrea Henze: „Gerade als Horsterin freue ich mich über die gute Nachricht für das Quartier. Viele Menschen in Horst haben darauf gewartet, dass diese Gebäude in Ordnung gebracht werden. Durch den Ankauf und die damit verbundene positive Entwicklung in der Nachbarschaft wird sich das Umfeld erheblich verbessern. Hier zeigt sich, dass wir mit der Zukunftspartnerschaft auf dem richtigen Weg sind.“
Stadtbaurat Christoph Heidenreich: „Dieser Erfolg ist nur möglich, weil wir hier in der Stadtverwaltung alle an einem Strang ziehen. Die Problemimmobilie in Horst ist ein weiteres Beispiel dafür, dass wir hier in Gelsenkirchen tatkräftig und mutig voranschreiten. Nun können wir uns daranmachen, im Rahmen der Zukunftspartnerschaft Wohnen eine Nachnutzungsoption für die beiden Grundstücke zu entwickeln, die Horst guttut, sodass wir nach dem Abriss durch die SEG auch schnell Perspektiven im Quartier entwickeln.“
Der Erfolg der Zukunftspartnerschaft Wohnen ist nur durch die Unterstützung der Stadt mit Städtebaufördermitteln des Landes und des Bundes möglich. Die Städtebauförderung unterstützt die Stadt bisher mit rund 30 Millionen Euro. Weitere Fördermittel sind beantragt.
Ziele der Zukunftspartnerschaft:
Im Vordergrund steht die Bereinigung des Wohnungsmarktes um 3.000 Wohneinheiten innerhalb von 10 Jahren mit dem Ziel, eine Leerstandsquote von unter 5 Prozent zu erreichen. Dabei sollen vor allem Problemimmobilien durch Abriss oder Modernisierung beseitigt werden.
So wird durch Bestandssanierung, Rückbau und Neubau mit qualitativ hochwertige Verbesserungen Wohnqualität geschaffen. Stadtbildprägende sowie denkmalgeschützte Häuser bleiben erhalten. Der Umbau folgt einer Gesamtstrategie: Rückbau oder Umnutzungen sollen vor allem in Quartieren erfolgen, in denen städtebauliche Substanz- oder Funktionsschwächen wie zum Beispiel die starke Einwirkung von Verkehrslärm oder einer Vielzahl von verwahrlosten Gebäude vorliegen. Attraktiven Wohnquartieren mit Verbesserungspotenzialen werden hingegen weiter aufgewertet und langfristig als Wohnquartier gestärkt.
Das Projekt fügt sich ein in die kommunale Stadtentwicklungsstrategie, die nach innen entwickelt, nachhaltige Räume stärkt, Klimawandel und Klimaschutz gestaltet, starke Orte strahlen lässt, stabile und lebendige Wohnquartiere erhält und schafft, eine zukunftsorientierte und nachhaltige Wohnraumversorgung bietet und Wirtschaftsstandorte sowie Innovationen fördert.